Die Zahl der Personen, die im Raum Zürich unter Fluglärm leiden, ist im vergangenen Jahr um 4000 auf 50’757 Personen gestiegen. Damit lag der Zürcher Fluglärmindex (ZFI) deutlich über dem Richtwert von 47’000 Personen.
Der ZFI-Monitoringwert hat 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 9 Prozent zugenommen, wie Volkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker (SVP) am Donnerstag vor den Medien in Zürich sagte. Die Zahl der tagsüber vom Fluglärm stark belästigten Personen stieg um 5 Prozent, jene in der Nacht im Schlaf gestörten Personen gar um 15 Prozent.
Der Monitoringwert wurde nach 2008 zum zweiten Mal überschritten. Zur Hauptsache wurde der Anstieg des ZFI vom konjunkturellen Aufschwung und dem damit verbundenen Anstieg der An- und Abflüge verursacht, wie Stocker sagte. Im Vergleich zum Vorjahr nahmen die Flugbewegungen 2010 von rund 239’000 auf fast 245’000 zu.
Einfluss auf den ZFI hatten aber auch das nach wie vor ungebrochene Bevölkerungswachstum in den Flughafenregionen und die Lage und Belegung der Flugrouten. 95 Prozent der lärmgeplagten Personen lebten im Kanton Zürich.
Seit Mitte 2009 gilt auf dem Flughafen Zürich ein Nachtflugverbot zwischen 23.30 und 6 Uhr. Diese Nachtsperre habe einiges gebracht, stellte Markus Traber, Chef des Amtes für Verkehr, fest. Der Nachtfluglärm bleibe aber das „grosse Sorgenkind“. Im vergangenen Jahr stiegen die Flugbewegungen in der Nacht um 14,9 Prozent und in der letzten Tagesrandstunde um 8,7 Prozent.
Wohnungen mit Schallschutz ausrüsten
Eine deutliche Verringerung der Lärmbelastung erhofft sich Traber von der Flottenerneuerung bei der Fluggesellschaft Swiss. 2014 werden die Jumbolinos durch Flugzeuge der „CSeries“ von Bombardier ersetzt. Mit den Massnahmen beim Flugbetrieb könne aber das Bevölkerungswachstum nicht kompensiert werden.