Nach der Entdeckung neuer auffälliger Abgaswerte bei Audi läuft das Verfahren für die Umrüstung von 24’000 Diesel-Wagen an. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ordnete einen Pflicht-Rückruf an.
Die dafür nötigen Unterlagen und Daten seien vom VW-Konzern eingegangen, teilte das deutsche Verkehrsministerium am Donnerstag mit. Bis diesen Freitag muss Audi einen konkreten Umsetzungsplan vorlegen, der vom KBA geprüft wird. Eine Freigabe der Umrüstung werde es dann geben, wenn sich das Amt von der Wirksamkeit überzeugt habe, hiess es.
Angesichts des VW-Abgasskandal gibt es bereits für 2,4 Millionen Fahrzeuge des Konzerns einen Pflicht-Rückruf. Hintergrund des weiteren Rückrufs bei Audi ist eine Anfang Juni vom Ministerium publik gemachte Kombination von Motor und Getriebe.
Zwei Modelle können demnach am Lenkwinkel erkennen, dass sie auf einem Prüfstand stehen und die Abgasreinigung dann voll aktivieren – während die Wagen im normalen Strassenbetrieb mehr Schadstoffe ausstossen. Das KBA stuft dies als unzulässig ein. Es geht um 24’000 Oberklasse-Modelle der Typen Audi A8 und A7 mit V6- und V8-Dieselmotoren, die von 2009 bis 2013 hergestellt wurden.
Auffälligkeiten gefunden
Audi erklärte, man habe die Auffälligkeiten bei eigenen Untersuchungen gefunden. Die betroffenen Dieselfahrzeuge würden zurückgerufen und eine neue Software erhalten. Die Umrüstung solle im Juli beginnen. Davon seien 14’000 Autos in Deutschland zugelassen, der Rest in anderen europäischen Ländern. Audi hatte die Aktionäre bereits darauf vorbereitet, dass sich die Bewältigung des Dieselskandals noch lange hinziehen wird.
Behörden, Kunden und Investoren haben Audi und VW illegale Täuschungen und Intransparenz bei der Aufklärung vorgeworfen. So hatte die Staatsanwaltschaft die Chefetage von Audi, die VW-Zentrale in Wolfsburg und die vom Konzern mit der Aufklärung beauftragte Kanzlei durchsucht.