Die deutsche Industrie zählt so viele Mitarbeiter wie seit mehr als elf Jahren nicht mehr. In den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit mindestens 50 Beschäftigten waren Ende August 5,425 Millionen Personen tätig.
«Damit erreichte das Verarbeitende Gewerbe den höchsten Beschäftigtenstand seit Januar 2005», erklärte das Statistische Bundesamt am Montag. Die Mitarbeiterzahl stieg damit um rund 37’000 oder 0,7 Prozent im Vergleich zum August 2015.
Grund dafür ist die robuste Konjunktur: Die deutsche Regierung und Ökonomen rechnen in diesem Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von knapp zwei Prozent. Auch das Exportgeschäft des wichtigsten Handelspartner der Schweiz soll trotz lahmender Weltkonjunktur zulegen.
Am stärksten stieg die Beschäftigtenzahl in der Fahrzeugindustrie sowie bei den Herstellern von Gummi- und Kunststoffwaren. Hier gab es jeweils ein Plus von 1,9 Prozent. Die Produzenten von Nahrungs- und Futtermitteln meldeten einen Zuwachs von 1,7 Prozent. Bei den Metallverarbeitern (-1,6 Prozent), in der Chemieindustrie (-0,6) und bei den Maschinenbauern (-0,1) wurden hingegen Stellen abgebaut.
Die Zahl der im August geleisteten Arbeitsstunden nahm ebenfalls zu, und zwar um 7,3 Prozent zum Vorjahresmonat auf 671 Millionen. Allerdings zählte der Sommermonat diesmal auch zwei Arbeitstage mehr als vor Jahresfrist. Die Löhne und Gehälter für die Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe legten um 3,3 Prozent auf rund 21,2 Milliarden Euro zu.