Aus deutscher Sicht ist die Schweiz ein gutes Land für Familienunternehmen. Die Schweiz setzt sich in der Rangliste der besten Standorte eines deutschen Forschungsinstituts noch vor Dänemark und Finnland.
Es sind relativ tiefe Steuern, gute und gut verfügbare Arbeitskräfte, angemessene Kosten und eine vergleichsweise wohlwollende Regulierung, welche die Schweiz in der Studie glatt auf Rang Eins katapultieren. Bei der Verfügbarkeit von Krediten ist die Schweiz dagegen nur im Mittelfeld.
In Deutschland selbst ächzen die inhabergeführten Betriebe unter als hoch empfundenen Steuern, Arbeitskosten und einer einengenden Regulierung, wie eine am Montag präsentierte Forschungsstudie des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftspolitik (ZEW) zeigt. Daher landet Deutschland nur auf Rang 11.
Bei Familienunternehmen erweist sich speziell die Erbschaftssteuer als Last. Eine solche kennt Deutschland; Nur sieben der 18 in der Studie erfassten Länder haben diese Abgabe nicht. Als warnendes Beispiel steht Spanien, wo eine Vermögenssteuer zur Sanierung des Staatshaushaltes die Standortattraktivität deutlich eingeschränkt hat.
Sehr gute Infrastruktur
Darüber hinaus wiehert der deutsche Amtsschimmel laut: Gemäss der Studie braucht ein KMU in Deutschland 221 Arbeitsstunden, um den bürokratischen Aufwand für die Steuerpflichten nachzukommen. In der Schweiz reichen dafür 63 Stunden aus.
Als Bremsklotz empfinden die deutschen Familienbetriebe auch die Vielzahl an arbeitsrechtlichen Vorschriften und die Mitbestimmung der Angestellten bei den Gesamtarbeitsverträgen. Zudem klagen sie über hohe Energiekosten.
Für Deutschland spricht der im Vergleich von 17 europäischen Ländern und den USA relativ leichte Zugang zu Krediten und die gute Infrastruktur. Diese ist allerdings auch in der Schweiz sehr gut ausgebaut.