Die deutschen Marineschiffe «Hessen» und «Berlin» sind angewiesen, Flüchtlingsboote nach der Bergung der Migranten zu versenken. Sie würden sonst auf dem offenen Meer ein Schifffahrtshindernis für andere Boote darstellen.
«Zudem könnte es sein, dass wir ein leeres Boot aus der Luft irrtümlich als ein in Seenot befindliches Boot wahrnehmen und hinfahren, um es zu retten», sagte der Sprecher des Deutschen Marineverbands Seenotrettung, Fregattenkapitän Alexander Gottschalk, der Zeitung «Bild am Sonntag».
Alle Flüchtlinge würden vor der Aufnahme auf die Marineschiffe auf Waffen und gefährliche Gegenstände kontrolliert. Bei der Überfahrt nach Italien würden die Flüchtlinge an Deck unter Planen schlafen, sagte Gottschalk. Das sei bei 20 Grad im Sommer durchaus machbar.
Die Fregatte «Hessen» und das Versorgungsschiff «Berlin» sind seit Anfang Mai im Mittelmeer vor der libyschen Küste im Einsatz, um Flüchtlinge zu retten, die auf der Überfahrt nach Europa in Seenot geraten.