Während in Syrien die Kämpfe weitergehen und in den Flüchtlingslagern teils prekäre Verhältnisse herrschen, hat die deutsche Bundeswehr und die niederländische Armee am Dienstag die ersten Soldaten zum Schutz der Türkei in den Einsatz geschickt.
Die ersten 20 deutschen Soldaten flogen am Dienstag zusammen mit etwa 30 niederländischen Kräften aus Eindhoven zum südtürkischen Luftwaffenstützpunkt Incirlik ab. Das Vorauskommando soll die Stationierung von „Patriot“-Abwehrraketen 100 Kilometer von der türkisch-syrischen Grenze vorbereiten.
Gleichzeitig begann im Hafen von Lübeck-Travemünde die Verschiffung von rund 300 Fahrzeugen und 130 Containern mit militärischer Ausrüstung. Insgesamt werden bis zu 350 deutsche Soldaten und zwei Raketenabwehrsysteme in das Einsatzgebiet entsandt. Auch die USA und die Niederlande beteiligen sich mit je zwei „Patriot“-Staffeln an der Mission.
600’000 Menschen auf der Flucht
Die Zahl der Flüchtlinge aus Syrien stieg weiter. Mittlerweile hätten über 600’000 Menschen das Land wegen der eskalierenden Gewalt verlassen, teilte das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) am Dienstag in Genf mit.
Das seien 100’000 Flüchtlinge mehr als vor einem Monat. Mit 189’500 registrierten Flüchtlingen hat die grösste Gruppe in Libanon Schutz gesucht, wie das UNHCR mitteilte. 176’560 Syrer seien nach Jordanien geflohen und 150’900 weitere in die Türkei.
Flüchtlinge frieren…
Eine Kältewelle verschlimmert derweil das Los der Flüchtlinge in den Nachbarländern, von denen viele in Zelten leben. In den türkischen Gebieten an der Grenze zu Syrien herrschen derzeit nachts Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Bei einem Sturm in dem Flüchtlingslager Saatari in Jordanien wurde ein sechs Jahre altes syrisches Mädchen getötet. Das berichtete die Allgemeine Kommission für die Syrische Revolution. Zudem wurden im Flüchtlingslager sieben Hilfsarbeiter bei einem Aufruhr verletzt. Anlass war die Zerstörung von Zelten durch ein Unwetter.
In einem Flüchtlingslager in der Türkei brach ein Feuer aus. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, kamen dabei zwei Kinder im Alter von fünf und 15 Jahren ums Leben, vier weitere Menschen wurden verletzt.