Die deutschen Unternehmen scheinen ihre zögernde Haltung infolge der Schuldenkrise langsam abzulegen. Erstmals seit eineinhalb Jahren investieren die Firmen wieder mehr in neue Maschinen oder Fahrzeuge, wie jüngste Wachstumszahlen des deutschen Statistikamts zeigen.
Für die deutsche Wirtschaft ist das eine gute Nachricht, weil Unternehmensinvestitionen als wichtige Voraussetzung etwa für Neueinstellungen gelten. Von der insgesamt anziehenden Binnennachfrage könnten aber auch andere nach Deutschland exportierende Länder profitieren. Auch für die Schweiz ist Deutschland der wichtigste Exportmarkt.
Wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamt hervorgeht, stiegen die Ausrüstungsinvestitionen im zweiten Quartal um 0,9 Prozent. Zusammen mit den Bauinvestitionen, die nach dem kalten Winter stark um 2,6 Prozent zulegten, erhöhten sich die Bruttoanlageinvestitionen per Saldo um hohe 1,9 Prozent.
Analysten werteten die nach Monaten der Zurückhaltung nun wieder anziehenden Ausrüstungsinvestitionen als gutes Signal für die Konjunktur in der gesamten Euro-Zone.
Konjunktur beschleunigt
Insgesamt wuchs die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 0,7 Prozent, wie das deutsche Statistikamt bereits Mitte August erstmals mitgeteilt hatte. Das ist eine deutliche Beschleunigung der Konjunktur: Im ersten Quartal des Jahres hatte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch stagniert, im Schlussquartal 2012 war es gar um ein halbes Prozent geschrumpft.
Wachstumsimpulse kamen vor allem von der Binnenwirtschaft: Die privaten Haushalte konsumierten im Quartalsvergleich 0,5 Prozent, der staatliche Konsum erhöhte sich um 0,6 Prozent. Der Aussenhandel schliesslich trug 0,2 Prozentpunkte zum Gesamtwachstum bei, weil die Ausfuhren stärker als die Einfuhren stiegen.