Christoph Langen, seit sechs Jahren Cheftrainer des deutschen Bob- und Schlittenverbands (BSD), wechselt als Nachwuchscoach in die Schweiz.
Langen war einer der erfolgreichsten Piloten der Geschichte und in den letzten sechs Jahren Cheftrainer des erfolgreichen deutschen Teams. Als Aktiver gewann er um die Jahrtausendwende zweimal Olympia-Gold, dazu holte er jeweils sieben Welt- und Europameister-Titel.
Beim Schweizer Verband Swiss Sliding wird Langen Nachwuchschef und damit Nachfolger von Marcel Rohner. Die Verpflichtung der 54-jährigen Deutschen ist auf jeden Fall mutig. Der akribische, ja fast schon besessene Tüftler dürfte die Verbands-Hierarchie ganz schön aufrütteln. Im Idealfall ist der Bayer auch für den Weltcup-Cheftrainer Wolfgang Stampfer eine unschätzbare Verstärkung. Er ist sich aber von Deutschland ganz andere Ressourcen und weit professionellere Strukturen gewöhnt. «Er wird unser Team mit seiner grossen Erfahrung perfekt ergänzen», ist Jürg Möckli, seit letztem Frühling Präsident von Swiss Sliding, überzeugt.
Langen war in der vergangenen Woche als Berufssoldat in Pension gegangen. Er war von der Bundeswehr freigestellt und vom Verband teilweise finanziert worden. Nun hätte er vom BSD voll bezahlt werden müssen. «An finanziellen Dingen ist es nicht gescheitert», betonte der DSB-Funktionär Thomas Schwab gegenüber der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Leider hatte er nicht überall so viel Rückendeckung.» Das habe sich «auch auf seinen Gesundheitszustand ausgewirkt».
Als sicherer Kandidat für Langens Nachfolge in Deutschland gilt der 42-jährige René Spies. Der ehemalige Bobpilot arbeitete bereits seit 2012 als Bundestrainer an Langens Seite.