Der Autokonzern Daimler will die Hälfte seiner Anteile am Airbus- und Eurofighter-Hersteller EADS rasch dem deutschen Staat verkaufen. Noch vor Jahresende solle mit der Staatsbank KfW eine Absichtserklärung erreicht werden, teilte der Autobauer am Donnerstag in Stuttgart mit.
Der Verkauf der Aktien des Luft- und Raumfahrtkonzerns ist dann für 2012 vorgesehen. Der Marktwert der Papiere liegt bei 1,2 bis 1,3 Mrd. Euro. Der deutsche Wirtschaftsminister Philipp Rösler wollte eine Staatsbeteiligung bei EADS eigentlich verhindern, doch es wurde bisher kein privater Investor gefunden.
Die sorgfältig ausbalancierten Machtverhältnisse bei EADS, wo neben den Airbus-Flugzeugen auch der Kampfjet Eurofighter gebaut wird, den eventuell auch die Schweizer Luftwaffe kaufen will, bleiben bestehen. Die deutschen Stimmrechte von Daimler und der KfW von zusammen 22,5 Prozent sollen in eine Zwischenholding gehen.
Derzeit hält Daimler neben der eigenen Beteiligung von 15 Prozent noch die Stimmrechte des Investorenkonsortiums „Dedalus“, dem 7,5 Prozent an EADS gehören. Mit derzeit 22,5 Prozent der Stimmrechte ist Daimler auf Augenhöhe mit dem französischen Staat (15 Prozent) und dem französischen Medienkonzern Lagardère (7,5 Prozent).
Die Beteiligung an dem Airbus-Mutterkonzern belastet die Daimler-Bilanz immer wieder – 2010 schlug sie mit einem Minus von 261 Mio. Euro zu Buche. Ausserdem hatte der Autokonzern immer wieder betont, der Autobauer wolle sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren.