Die rund 1,3 Millionen Solaranlagen in Deutschland haben nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft im vergangenen Jahr rechnerisch acht Millionen Haushalte mit Strom versorgt. Das sei ein Plus von 45 Prozent gegenüber 2011, teilte der Verband am Dienstag mit.
Deutschland ernte jetzt die Früchte seiner Anstrengungen bei der Solartechnik. Ihr Anteil an der Stromversorgung habe sich in nur drei Jahren vervierfacht, sagte Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Die Photovoltaik decke derzeit rund fünf Prozent des deutschen Strombedarfs.
Wegen des Booms der Solarenergie müssen die Konsumenten seit Dienstag mehr für die Förderung des Ökostroms berappen. Die EEG-Umlage stieg zum 1. Januar auf rund 5,3 Cent je Kilowattstunde von bislang rund 3,6 Cent.
Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden muss demnach für die Förderung der Energie aus Sonne, Wind und Wasser rund 185 Euro zahlen. Das sind rund 60 Euro mehr als bislang.
Weiterhin starke Nachfrage
Der Ökostrom wird den Produzenten zu garantierten Preisen abgenommen, die über den Markttarifen liegen. Die Differenz wird über die EEG-Umlage von den Konsumenten bezahlt.
Der Preis neuer Solaranlagen habe sich in den vergangenen drei Jahren halbiert, sagte Körnig. Wegen des drastischen Preisverfalls kämpfen die deutschen Solarfirmen mit Problemen. Verluste und auch Pleiten sind beinahe an der Tagesordnung.
Um den Bau neuer Solaranlagen zu begrenzen, hatte die Politik die Subventionen drastisch gekürzt – bislang allerdings ohne Erfolg. In den ersten neun Monaten 2012 wurden früheren Angaben zufolge Anlagen mit einer Gesamtleistung von insgesamt rund 6,2 Gigawatt neu installiert.
Damit steuerte Deutschland auf einen neuen Rekord zu. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2011 wurden Solaranlagen mit einer Rekordleistung von 7,5 Gigawatt auf Dächer und Felder geschraubt.