Trainer-Legende Dettmar Cramer ist tot. Der 90-Jährige stirbt am Donnerstag an seinem Wohnort in Reit im Winkl.
«Für viele war Dettmar Cramer mehr als nur eine sportliche Bezugsperson», sagte Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, am Freitag. «Für mich war er wie ein väterlicher Freund, er war der grösste Förderer meiner jungen Profi-Karriere.»
Cramer begann seine Trainerlaufbahn bei Teutonia Lippstadt. Von 1948 bis 1963 war er für den Westfälischen Fussball-Verband tätig. Nach einem Engagement in Japan kehrte er im Januar 1964 nach Deutschland und zum DFB zurück. Bei der Weltmeisterschaft 1966 in England war er gemeinsam mit Udo Lattek Assistent von Bundestrainer Helmut Schön.
Seine erfolgreichste Zeit hatte Cramer beim FC Bayern München, mit dem er zweimal den Europacup der Landesmeister (1975 und 1976) und 1976 auch den Weltpokal gewann. Die von ihm geführte Mannschaft um Franz Beckenbauer, Sepp Maier, Uli Hoeness und Gerd Müller prägte die Geschichte des FC Bayern entscheidend.
In Deutschland war der Fussball-Lehrer daneben auch für Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen und Hertha BSC aktiv. «Wir haben einen grossen Trainer verloren und eine grosse Persönlichkeit», sagt DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. «Dettmar Cramer war ein weltweit hoch anerkannter Botschafter für den deutschen Fussball.»