Deutschland von Ghana gebremst

In einer spektakulären und offensiven Partie beisst sich Deutschland an Ghana die Zähne aus. Miroslav Klose mit seinem 15. WM-Tor rettet dem Favoriten mit dem 2:2-Ausgleich einen wertvollen Punkt.

Klose (Nr. 11) trifft mit seinem 15. WM-Tor zum 2:2-Ausgleich (Bild: SI)

In einer spektakulären und offensiven Partie beisst sich Deutschland an Ghana die Zähne aus. Miroslav Klose mit seinem 15. WM-Tor rettet dem Favoriten mit dem 2:2-Ausgleich einen wertvollen Punkt.

Ein zeitweise entfesseltes Ghana wendete den 0:1-Rückstand durch Mario Götze innert zehn Minuten um. André Ayew und Asamoah Gyan brachten die enorm lauf- und spielstarken Westafrikaner bis zur 63. Minute in Führung. Deutschland wackelte, fiel aber nicht. Miroslav Klose glich mit seinem 15. WM-Tor bei seiner vierten WM-Teilnahme noch aus. Damit zog er in der ewigen WM-Goalgetterliste mit Brasiliens Ronaldo gleich.

Ghana war der weit hartnäckigere Gegner für Deutschland als es Portugal war. Der WM-Viertelfinalist von 2010 stemmte sich dem dreifachen Weltmeister nicht nur entgegen, zeigte Zweikampfstärke und gutes Stellungsspiel, sondern übte auch im Offensivspiel keine Zurückhaltung. Torhüter Manuel neuer hatte sich in der umstrittenen, animierten und ausgeglichenen Partie ebenso manchmal zu strecken wie sein Antipode, der neu ins Tor gerückte Fatawu Dauda, der in Südafrika sein Geld verdient.

Tore erst nach dem Wechsel

Mats Hummels meldete sich rechtzeitig nach seiner Oberschenkelprellung, die sich der Dortmunder im Auftaktspiel gegen Portugal zugezogen hatte, fit zurück. So bestand für Trainer Joachim Löw keine Veranlassung, sein siegreiches Startteam zu ändern. Ghana hingegen trat nach dem 1:2 gegen die USA auf drei Positionen verändert an: Im Tor löste Dauda seinen Kollegen Kwarasey ab, als Rechtsverteidiger kam Afful für Opare zum Zug, und Kevin-Prince Boateng figurierte wieder in der Startformation der «Black Stars», so dass es – wie 2010 in Südafrika erneut zum Duell der Halbbrüder zwischen dem extrovertierten Kevin-Prince und dem introvertierten Deutschen Jérôme Boateng kam.

Eine erstklassige Torchance blieb bis zur Halbzeit aus, doch Götze, Özil, Kroos oder Müller boten sich doch Möglichkeiten, den Führungstreffer zu erzielen. Doch auch die leichtfüssigen und ballsicheren Atsu, die Chelsea-Leihgabe von Vitesse Arnheim, Sulley Muntari von Milan oder Gyan, der sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten vergolden lässt, beunruhigten die deutsche Abwehr mit kernigen Distanzschüssen oder feinen Rushes.

Tore fielen erst nach dem Wechsel. Die ersten beiden binnen drei Minuten. Nach Mario Götzes Kopf- und Knietor nach einer Flanke von Thomas Müller in der 51. Minute konterte Ghana sofort. Der nur 176 grosse André Ayew nickte eine Flanke von Atsu in der 54. Minute zum Ausgleich ein. Der gross gewachsene Per Mertesacker in seinem 100. Länderspiel und der eingewechselte Mustafi standen schlecht und agierten zu passiv. Ein verheerender Patzer von Captain Philipp Lahm ermöglichte Ghana sogar die Führung. Asamoah Gyan entwischte nach einem Steilpass von Muntari und bezwingt Neuer sicher mit einem platzierten Schuss ins lange Eck.

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