Dicke Luft an Basler Strassen – «Aktionsplan» soll helfen

Entlang der baselstädtischen Hauptverkehrsachsen sind zehntausende Anwohner übermässigen Luftschadstoff-Emissionen ausgesetzt. Am Dienstag hat die Regierung einen «Aktionsplan» genehmigt, der vom Bund verlangte Massnahmen zur Verbesserung erörtert.

Entlang der baselstädtischen Hauptverkehrsachsen sind zehntausende Anwohner übermässigen Luftschadstoff-Emissionen ausgesetzt. Am Dienstag hat die Regierung einen «Aktionsplan» genehmigt, der vom Bund verlangte Massnahmen zur Verbesserung erörtert.

An den Basler Hauptachsen werden der Stickstoffdioxid-Grenzwert und der Russ-Toleranzwert nach Bundesrecht klar überschritten, was den Kanton zum Handeln verpflichtet. Zwischen 2010 und 2020 soll sich zwar die Zahl der Betroffenen auf rund 40’000 halbieren, doch das reicht nicht, wie aus einem Communiqué der Regierung hervorgeht.

Sie hat darum wie von der eidgenössischen Luftreinhalteverordnung (LRV) verlangt einen Massnahmenplan erstellt: den 60-seitigen «Aktionsplan gesunde Luft in Wohnquartieren». Ziel sei, bis 2015 die Immissionen an hoch belasteten Standorten auf die LRV-Jahreslimiten zu senken. Dazu müsste der Ausstoss an Schadstoffen «rund halbiert werden».

Dreckschleuder Strassenverkehr

Eine Haupt-Emissionsquelle sei trotz technischen Fortschritten der motorisierte Individualverkehr. Entsprechend sollten Massnahmen dort ansetzen. Nicht überraschend sind die Rückmeldungen in der breiten Vernehmlassung «teilweise kontrovers» ausgefallen. Punktuell sei der Aktionsplan angepasst worden, etwa zu feinsten Dieselrusspartikeln.

Die Massnahmen würden nun im Rahmen der geplanten Verkehrsprojekte umgesetzt, hiess es weiter. Unter anderem sollen Tempo 30 umgesetzt, das Gundeldingerquartier entlastet, das Tramnetz ausgebaut und die Osttangente verbessert werden. Die Wirkung auf die Lufthygiene soll jeweils gemessen und auch periodisch publiziert werden.

Just entlang des Cityrings und auf Autobahnzufahrten seien jedoch Verbesserungen schwer realisierbar. Grosse lokale Entlastungen werden umstrittenen Grossprojekten wie dem Gundelitunnel samt Begleitmassnahmen zugeschrieben. Der Aktionsplan hält indes fest, dass dessen Realisierung «primär eine verkehrspolitische Frage» sei.

Unter anderem wird weiter auch eine Verkehrs-Dosierung auf der Johanniterbrücke vorgeschlagen. Ohne Emissionsverlagerung wirkungsvoll seien derweil Fuss- und Veloverkehrsmassnahmen, weshalb diese zur Umsetzung empfohlen werden.

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