Didier Burkhalter lässt Interesse an UNO-Posten offen

Kein Dementi, aber auch keine Bestätigung: Bundesrat Didier Burkhalter hat sich erstmals zu seinen angeblichen Ambitionen für den Posten des UNO-Generalsekretärs geäussert. Ihn reize nie das Amt, sondern immer «die Sache, die Möglichkeit, etwas zu tun», sagte er.

Bundesrat Didier Burkhalter bei einer Rede im Nationalrat (Archiv) (Bild: sda)

Kein Dementi, aber auch keine Bestätigung: Bundesrat Didier Burkhalter hat sich erstmals zu seinen angeblichen Ambitionen für den Posten des UNO-Generalsekretärs geäussert. Ihn reize nie das Amt, sondern immer «die Sache, die Möglichkeit, etwas zu tun», sagte er.

Konkret fragte ihn die «Schweizer Illustrierte» in einem Kurzinterview, ob ihn das Amt reizen würde. «In der heutigen Welt finde ich es äusserst wichtig, sich für Frieden und Sicherheit zu engagieren. Egal in welcher Funktion!», sagte der Aussenminister. Das Magazin veröffentlichte einen Vorabdruck des Interviews, das am Montag erscheinen soll.

Mehrere Schweizer Medien hatten in den vergangenen Wochen und Monaten berichtet, Burkhalter und sein Aussendepartement arbeiteten auf eine mögliche Kandidatur des FDP-Bundesrats für die Nachfolge des UNO-Generalsekretärs hin. Nahrung erhielten die Spekulationen durch die Anerkennung, die Burkhalter international als OSZE-Vorsitzender 2014 und Ukraine-Vermittler erntete.

Unklare Ausgangslage

Die Amtszeit von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon dauert bis Ende 2016. Der Südkoreaner wird kaum erneut antreten. Nach den inoffiziellen UNO-Regeln steht der Sitz jedoch einer Staatengruppe zu, der die Schweiz nicht angehört: den osteuropäischen Ländern. Dort haben sich mehrere Personen interessiert gezeigt.

Ein Kandidat aus einer anderen Region hätte wohl dann eine Chance, wenn sich die Ländergruppe nicht auf eine Kandidatur einigen kann oder wenn eine Vetomacht, etwa Russland, eine nicht genehme Person blockiert.

Ein Buch über die OSZE-Erfahrung

Für Aufsehen sorgte in den vergangenen Tagen auch die Nomination der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und Burkhalters für den Friedensnobelpreis. «Ich finde es falsch, dass über eine solche Nomination öffentlich gesprochen wird», sagte er dazu. Diese Arbeit solle nicht personalisiert werden. Die Nomination hatten zehn Parlamentarier – vorab aus der FDP – eingereicht.

Um die Erfahrungen aus der Zeit als OSZE-Vorsitzender zu verarbeiten, überlegt sich Burkhalter zudem, ein Buch zu schreiben, wie er weiter sagte.

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