Wie in den beiden Vorjahren heisst der Sieger der Abfahrt in Kitzbühel Didier Cuche. Der 37-jährige Romand gewann den Klassiker am Hahnenkamm zum fünften Mal, womit er alleiniger Rekordhalter ist.
Cuche verhinderte in der bei starkem Schneefall ausgetragenen Sprint-Abfahrt einen Dreifachsieg der Österreicher, die bei ihrem Heimrennen seit 2006 (Michael Walchhofer) sieglos sind. Als Zweiter verlor Romed Baumann 0,24 Sekunden auf Kitzbühel-Dominator Cuche. Klaus Kröll wurde mit drei Zehnteln Rückstand Dritter, Joachim Puchner klassierte sich als Vierter.
„Dass ich am Start wusste, dass ich hier zum letzten Mal starten werde, macht es noch spezieller“, so Cuche nach seinem 19. Weltcup-Triumph. Elf davon schaffte der „Schweizer des Jahres“ in der Abfahrt. Auch die Schweizer Siegserie am Hahnenkamm hält damit weiterhin an. Viermal Cuche sowie 2009 Didier Défago sorgten dafür, dass der als schwierigste Abfahrt der Welt bezeichnete Klassiker in Kitzbühel fest in Schweizer Hand bleibt.
Cuche, der am Donnerstag seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte, überflügelte mit seiner fantastischen Abschiedsvorstellung auf der Streif auch Abfahrts-Legende Franz Klammer. Der Neuenburger hat in „Cuchebühel“, wo er 1998 erstmals triumphierte, nun fünf Abfahrtssiege im Palmarès, der österreichische Olympiasieger von 1976 „nur“ deren vier (zwischen 1975 und 1984).
Zweitbester Schweizer am Samstag war trotz einer fiebrigen Erkältung Beat Feuz. Der 24-jährige Berner büsste zwar bei seinem dritten Start auf der Streif im oberen Teil viel Zeit ein. Doch der Lauberhorn-Sieger erwischte den Schlussabschnitt über die Hausbergkante wie Teamkollege Cuche hervorragend und verbesserte sich noch auf den 6. Platz (0,45 Sekunden zurück). Damit bleibt Feuz auch Leader im Abfahrtsweltcup. Mit 300 Punkten führt der Emmentaler vor Cuche (277 Punkte) und Kröll (265).
Ausser Cuche und Feuz schaffte es in Kitzbühel kein Schweizer in die ersten 15. Marc Gisin (17.) verlor 0,71 Sekunden auf Sieger Cuche.
Das Rennen in Kitzbühel fand auf stark verkürzter Strecke statt. Aufgrund des starken Schneefalls und Nebels entschied die Jury, dass der Start von der Einfahrt zur Alten Schneise erfolgen soll. Damit fielen Schlüsstelstellen wie die Mausefalle und der Steilhang weg und verkürzte sich die Fahrzeit auf knapp 75 Sekunden.
Kitzbühel (Ö). Weltcup-Abfahrt der Männer: 1. Didier Cuche (Sz) 1:13,28. 2. Romed Baumann (Ö) 0,24 zurück. 3. Klaus Kröll (Ö) 0,30. 4. Joachim Puchner (Ö) 0,36. 5. Johan Clarey (Fr) 0,40. 6. Beat Feuz (Sz) 0,45. 7. Andrej Sporn (Sln) 0,47. 8. Stephan Keppler (De) 0,48. 9. Adrien Théaux (Fr) 0,50. 10. Jan Hudec (Ka) 0,58. Ferner: 17. Marc Gisin (Sz) 0,71. 20. Didier Défago (Sz) 0,91. 24. Silvan Zurbriggen (Sz), Patrick Küng (Sz) 1,13. 26. Ambrosi Hoffmann (Sz) 1,24. 47. Carlo Janka (Sz) 1,95. 52. Tobias Grünenfelder (Sz) 2,14. 54. Vitus Lüönd (Sz) 2,22.