Im Baselbiet haben es Diebe schwerer als auch schon. Die Polizei klärt mehr Einbruchsdiebstähle auf, und Sicherheitsdirektor Isaac Reber zieht nach zwei Jahren verstärkter Kooperation von Staatsanwaltschaft und Polizei eine positive Bilanz.
Baselland sei zwar ein sicherer Kanton, sagte der Baselbieter Sicherheitsdirektor Issac Reber am Mittwoch vor den Medien. Wie andere Grenzregionen habe der Kanton aber ein Problem mit Einbruchdiebstählen. 2012 setzten sich die Verantwortlichen zum Ziel, die damals unterdurchschnittliche Aufklärungsquote in diesem Bereich mindestens auf den schweizweiten Durchschnitt anzuheben.
Das Ziel wurde schon 2013 erreicht, wie Reber und Polizeikommandant Mark Burkhard sagten: Die Aufklärungsrate der Polizei bei Einbrüchen stieg um 3 Prozentpunkte auf 12 Prozent. Im ersten Halbjahr 2014 wurde der Anstieg gar gebremst, und auch nach Eröffnung des neuen Gefängnisses in Muttenz sind gut 75 Prozent aller Zellenplätze im Kanton belegt, grossmehrheitlich von sogenannten Kriminaltouristen.
Reber will indes am Ziel festhalten, bei Einbruchdiebstählen und sieben weiteren Deliktarten bis 2016 eine Aufklärungsrate im ersten Drittel der nationalen Quote zu erreichen – teilweise ist dies schon der Fall. Im Kampf gegen Einbrüche haben Polizei und Staatsanwaltschaft eine Task Force gebildet. Zur Prävention sollen zudem – wie 2013 die Zeitschaltuhren – 4000 Mini-Alarme für Fenster und Türen verteilt werden.
Verbesserte Zusammenarbeit
Die Massnahmen zur besseren Zusammenarbeit von Staatsanwaltschaft und Polizei waren 2012 ergriffen worden, nachdem in diesem Bereich öffentliche Kritik laut geworden war. Das Vorhaben habe sich schon bisher gelohnt, sagte Reber. Bisher absolvierten 57 Mitarbeitende der Staatsanwaltschaft und 89 Mitarbeitende der Polizei gegenseitige Stages oder gemeinsame Ausbildungen.
Die Rückmeldungen seien positiv, und solche Ausbildungen sollen auch künftig angeboten werden, wie Reber und die Erste Staatsanwältin Angela Weirich sagten. Zu den Massnahmen gehören aber ebenso Verfahrensplanungen auch bei kleineren Verfahren, der Einbezug der Staatsanwaltschaft bei Aktionen der Polizei im Kriminalitätsbereich oder punktuelle Fallbesprechungen.
Als einen der grossen Gewinn der 2011 eingeführten Schweizerischen Strafprozessordnung (StPO) sieht Angela Weirich die Möglichkeit, dass bei grösseren Fällen die Staatsanwaltschaft von der Polizei früh informiert werden und dann eine Zusammenarbeit stattfinden kann. Dazu müssten die Behörden aber konstruktiv und zielorientiert kooperieren; im Baselbiet seien sie auf bestem Weg dorthin.