Die Bautätigkeit in der Schweiz stagniert auf hohem Niveau. Dies zeigt der am Donnerstag von der Credit Suisse und dem Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) publizierte Bauindex. Erstmals seit dem vierten Quartal 2012 sank der Index leicht.
Im laufenden Quartal liegt der Frühindikator für den Umsatz des Bauhauptgewerbes um 0,5 Prozent unter dem Vorquartal, jedoch noch immer um 1,3 Prozent über dem Vorjahresquartal.
Die geringfügige Abschwächung auf hohem Niveau resultiert laut den Angaben aus einer leicht geringeren Dynamik im Tiefbau (-2,3 Prozent zum Vorquartal). Der Hochbau legte dagegen, angetrieben von Zuwächsen beim Wirtschaftsbau, um 1,4 Prozent zu.
Die Impulse im Wirtschaftsbau dürften aber kaum Bestand haben, heisst es in der Mitteilung mit Verweis auf die verhaltene Investitionsneigung der Industrie sowie wachsende Ungleichgewichte bei den kommerziellen Flächen. Solide Auftragseingänge im Hoch- wie auch im Tiefbau sprächen dennoch gegen eine stärkere Konsolidierung.
Das Jahr 2014 dürfte insgesamt, getragen von vollen Auftragsbüchern und einem erneuten Zinsrückgang, ein sehr erfolgreiches Jahr für die Baubranche werden.
Über politische Eingriffe besorgt
Längerfristig wachsen aber die Unsicherheiten, wie der Baumeisterverband in einem separaten Communiqué erklärte. Die Baubewilligungen und die Baugesuche seien seit mehr als einem Jahr rückläufig. Der lange Wachstumszyklus der Bauwirtschaft neige sich langsam, aber sicher dem Ende zu.
Hinzu kämen politische Entwicklungen: Die Masseneinwanderungsinitiative, die lähmende Unsicherheit, bis das Zweitwohnungsgesetz steht, die Umsetzung des neuen Raumplanungsgesetzes sowie eine Flut hängiger Volksinitiativen wie etwa Ecopop oder die Initiative zur Abschaffung der Pauschalsteuer.
Ein Rückgang oder gar ein Einbruch der Bautätigkeit ist laut SBV aber zumindest dieses Jahr noch nicht zu befürchten. Die Auftragslage sei weiterhin sehr gut. Aufgrund des milden Winters dürfte 2014 insgesamt gar ein leichtes Plus resultieren.