Der Kanton lanciert neue Kampagne gegen Rassismus

Mit einer neuen Kampagne bezieht der Kanton Basel-Stadt Stellung für Offenheit und Fairness und gegen Fremdenfeindlichkeit. Die Kampagne wurde lanciert, da rassistische Äusserungen vor dem Hintergrund der jüngsten kriegerischen Ereignisse im Nahen Osten stark zugenommen haben.

Mit einer neuen Kampagne bezieht der Kanton Basel-Stadt Stellung für Offenheit und Fairness und gegen Fremdenfeindlichkeit. Die Kampagne wurde lanciert, da rassistische Äusserungen vor dem Hintergrund der jüngsten kriegerischen Ereignisse im Nahen Osten stark zugenommen haben.

Regierungspräsident Guy Morin hat klare Worte zu Fremdenfeindlichkeit jeglicher Art gefunden: «Wir machen hier nicht mehr mit!» Mit einer öffentlichen Plakataktion, die Donnerstagmorgen startet, bekennt sich die Regierung des Kantons Basel-Stadt zu einer Politik, die ein Klima der Offenheit und des Respekts anstrebt.

Über 20 Allianzpartner tragen die Kampagne und setzen mit ihrem Logo auf den Plakaten ein klares Zeichen. Darunter befinden sich Religionsvertreter, etwa die Basel Muslim Kommission und die Israelitische Gemeinde Basel. Aber auch der Schweizerische Verband der Immobilienwirtschaft (SVIT) beider Basel sowie die Christoph Merian Stiftung machen mit.

Kampagne in der Deutschschweiz bisher einzigartig

An einer Medienorientierung gab die Regierung am Donnerstagmorgen gemeinsam mit den Allianzpartnern Auskunft über die Kampagne. Guy Morin sagt: «Hiermit reagiert Basel-Stadt als erster Kanton der Deutschschweiz mit einem klaren Statement auf das sich zuspitzende politische Klima.» Die Konflikte in Gaza, Syrien und in der Ukraine würden eine Stellungnahme zu Fremdenfeindlichkeit «dringend nötig» machen.

Morin verweist aber auch auf «innenpolitische Entwicklungen», welche ein Klima der Intoleranz schüren. So müsse etwa die zunehmende Einwanderung oft als Sündenbock für den immer enger werdenden Wohnraum in Basel-Stadt hinhalten. Michel Molinari, Präsident vom SVIT beider Basel sagt: «Wer behauptet, es seien die Expats, welche die Mietpreise anheizen, oder die Flüchtlinge, welche den Schweizern den günstigen Wohnraum wegnehmen, ist auf dem Holzweg.»

«Wer behauptet, es seien die Expats, welche die Mietpreise anheizen, ist auf dem Holzweg.»

Michel Molinari, Präsident SVIT

Die Vertreter der Basel Muslim Kommission (BMK) sowie der Israelitischen Gemeinde Basel bekennen sich beide ganz klar gegen religiöse Hetze. So sagt etwa Cem Lütfi Karatekin, Präsident der BMK: «Ich will, dass die Leute wissen, wie die meisten Muslime wirklich denken. Wir beziehen ganz klar Stellung gegen Antisemitismus jeglicher Art.»

Ein wichtiges Thema für die Regierung sind die religiösen Hetzattacken in den neuen Medien. Ständerätin Anita Fetz sagt: «Dass globalpolitische Konflikte Ressentiments und Fremdenfeindlichkeit schüren, ist nicht neu. Doch durch die anonymen Kommentare im Internet sind diese diskriminierenden Aussagen plötzlich viel besser sichtbar.»

Weitere Kampagne im kommenden Jahr geplant

Trotz der wichtigen Rolle, die den neuen Medien beim Aufkommen von Rassismus eingeräumt wird, ist eine digitale Verbreitung der Kampagne vorerst nicht geplant. Nicole von Jacobs, Integrationsdelegierte Basel-Stadt, sagt, dass es im kommenden Jahr bereits eine zweite Auflage der Kampagne geben soll.

Aus dem Publikum an der Medienkonferenz kommen hierzu bereits kreative Anregungen: So bemängelt ein Herr, dass solche Kampagnen leider die eher toleranten Kreise selten verlassen würden. Er schlägt vor, mehr direkte Öffentlichkeitsarbeit an Orten zu machen, wo Fremdenfeindlichkeit öfter vorkomme, zum Beispiel in Zünften oder mit Fasnächtlern. Diese Möglichkeit halte sich von Jacobs gerne offen, sagt sie lachend, zumal sie selbst begeisterte Fasnächtlerin sei.

Das Plakat zur Kampagne:


Und so zeigt die TagesWoche und ihre Community ihre Haltung:

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Die TagesWoche unterstützt die Kampagne als Medienpartnerin.

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