Die deutsche Bundesanwaltschaft ermittelt gegen Neonazi-Netzwerk

Rechtsextremisten in Deutschland sollen serienweise Ausländer ermordet und weitere Anschläge geplant haben: Nach der spektakulären Wende im Fall der sogenannten „Döner-Morde“ sind am Samstag die Warnungen vor einer neuen Dimension rechter Gewalt in Deutschland immer lauter geworden.

Polizisten untersuchen am 9. Juni 2005 einen Imbiss in Nürnberg, dessen türkischer Inhaber erschossen wurde (Archiv) (Bild: sda)

Rechtsextremisten in Deutschland sollen serienweise Ausländer ermordet und weitere Anschläge geplant haben: Nach der spektakulären Wende im Fall der sogenannten „Döner-Morde“ sind am Samstag die Warnungen vor einer neuen Dimension rechter Gewalt in Deutschland immer lauter geworden.

Die deutsche Bundesanwaltschaft wirft drei Rechtsextremisten aus Jena zehn Morde vor: Opfer waren zwischen 2000 und 2006 acht türkische und ein griechischer Kleinunternehmer sowie 2007 eine aus Thüringen stammende Polizistin in Baden-Württemberg.

Das Trio – zwei Männer hatten sich laut Polizei vor einer Woche erschossen, eine Frau wurde verhaftet – war den Behörden bereits in den 90er Jahren wegen Verbindungen zum rechtsextremen „Thüringer Heimatschutz“ bekannt, verschwand dann aber aus dem Blick der Verfassungsschützer.

Im abgebrannten Haus der Gruppe im sächsischen Zwickau fanden die Ermittler nicht nur die Pistole, mit denen die Döner-Morde verübt wurden, sondern auch DVDs. Darauf bekennen sich die beiden Männer dem „Spiegel“ zufolge zu den Morden sowie einem Nagelbombenanschlag in einer überwiegend von türkischen Einwanderern bewohnten Strasse in Köln 2004 und kündigten weitere Anschläge an.

„Nationalsozialistischer Untergrund“

Sie erklärten zudem, ihre Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ sei ein „Netzwerk von Kameraden mit dem Grundsatz: Taten statt Worte“. Nach Erkenntnissen der Ermittler sollten die DVDs an Medien und an isla09 June 2005 shows police officers working at a snack shop in Nurembergmische Kulturzentren verschickt werden.

Laut „Bild am Sonntag“ will die verhaftete Frau nur aussagen, wenn ihr als Kronzeugin Strafmilderung zugesichert wird. Das Blatt beruft sich auf Ermittlerkreise.

Nächster Artikel