Nach 1934, 1948 – diese Titelkämpfe galten zugleich als Olympische Winterspiele und Weltmeisterschaften -, 1974 und 2003 finden in St. Moritz bereits zum fünften Mal Ski-Weltmeisterschaften statt.
1934: Die über 4,4 km lange Abfahrt der damals noch FIS-Rennen genannten Meisterschaften startet beim Munt da San Murezzan und endet fast in St. Moritz Bad. Damit dies möglich ist, musste eine Schneise in den Wald gehauen werden. Die Frauen befahren die gleiche Strecke wie die Männer, was bei den späteren Austragungen nicht mehr der Fall sein wird.
Erfolgreichste Nation des erst nachträglich als vierte Weltmeisterschaften bezeichneten Anlasses, bei dem die Österreicher nicht teilnahmen, ist das Deutsche Reich. Die Schweiz sichert sich wie die Deutschen neun Medaillen, darunter dank David Zogg (Abfahrt und Kombination) und Anny Rüegg (Abfahrt) drei goldene.
Olympia und WM zugleich
1948: Nach 1924 werden im Engadin zum zweiten Mal Olympische Winterspiele ausgetragen. Diese gelten zugleich als Weltmeisterschaften. Die Abfahrt wird am Piz Nair Pitschen gestartet, das Ziel befindet sich unterhalb der Bergstation der Signalbahn auf 1870 Metern über Meer. Die Schweiz, mit sechsmal Edelmetall erfolgreichste Nation, holt sich durch Edy Reinalter und Hedy Schlunegger zwei Goldmedaillen. Der St. Moritzer ist nach wie vor der einzige Schweizer Slalom-Olympiasieger bei den Männern. Die Wengenerin triumphiert in der Abfahrt.
Nur eine Medaille für die Schweiz
1974: 26 Jahre muss sich die Schweiz gedulden, bis sie wieder eine Heim-WM austragen darf. Allerdings versagen die zwei Jahre zuvor als Helden gefeierten Olympia-Medaillengewinner von Sapporo allesamt, und es kommt zum kollektiven Frust. Es ist die Newcomerin Lise-Marie Morerod, die die Ski-Nation Schweiz vor dem totalen Fiasko rettet. Am drittletzten Tag erkämpft sich die 17-jährige Waadtländerin mit der hohen Startnummer 39 Bronze im Slalom. Neben Morerods Medaille stehen drei 5. Plätze durch Marie-Theres Nadig in der Abfahrt, Engelhard Pargätzi im Riesenslalom und Walter Tresch im Slalom als Bestergebnisse zu Buche.
Als grösste Spielverderberin profiliert sich 1974 die Maloja-Schlange, die immer wieder über die Corviglia schleicht und das damals nur achttägige Programm komplett auf den Kopf stellt. So muss die Männer-Abfahrt wegen des Nebelbandes vom ersten auf das zweite Wochenende verlegt werden, und nur ein einziger Wettkampf findet am vorgesehenen Termin statt. Top-Nation ist Österreich mit drei Gold- und fünf weiteren Medaillen.
Viel Sonne und viermal Edelmetall
2003: Das Engadiner Wetter zeigt sich während den zwei Wochen von seiner besten Seite. Im Vergleich zur letzten Schweizer Heim-WM 1987 in Crans-Montana, wo es gleich 14 Medaillen (8 goldene) gab, sind die vier Medaillen eine bescheidene Ausbeute. Trotz fehlendem Titel – die vermeintlichen Trümpfe Sonja Nef und Michael von Grünigen stechen nicht – fällt die sportliche Bilanz jedoch erfreulich aus.
Mehr als vier verschiedene Medaillengewinner hatte die Schweiz zuvor 1991. Hinter Corinne Rey-Bellet, Marlies Oester, Silvan Zurbriggen und Bruno Kernen gibt es immerhin zwei 4. Ränge und einen 5. Platz von Ambrosi Hoffmann, Didier Cuche und wieder Zurbriggen. Erstmals liegt das Ziel auf der Skiwiese von Salastrains. 14 Jahre später ist dies erneut der Fall.