Heute (Frauen) und morgen (Männer) finden in Rio de Janeiro die olympischen Mountainbike-Wettkämpfe statt. Die Gegnerinnen und Gegner der Schweizer Medaillenhoffnungen im Überblick:
Die Hauptgegner von Nino Schurter
JULIEN ABSALON (FRA). – Der Franzose ist seit Jahren der grosse Gegenspieler von Nino Schurter. Wie der Bündner gewann auch Absalon fünfmal den WM-Titel. Viermal entschied der Franzose den Gesamtweltcup für sich. Und als bisher einziger Mountainbiker darf er sich Doppel-Olympiasieger (2004 und 2008) nennen. In diesem Jahr musste der Weltranglisten-Erste an der WM seinem ewigen Rivalen Schurter und dem Tschechen Jaroslav Kulhavy den Vortritt lassen, aber er beendete kein wichtiges Rennen ausserhalb der Top drei. Zwei Weltcup-Siege und der Triumph an der EM hat er 2016 unter anderem vorzuweisen. Für Absalon, der am Dienstag seinen 36. Geburtstag gefeiert hat, dürften die vierten gleichzeitig auch die letzten Olympischen Spiele sein.
JAROSLAV KULHAVY (CZE). – Der Tscheche ist der Einzige, der in der jüngeren Vergangenheit vereinzelt in die Phalanx des Duos Schurter/Absalon eindringen konnte. Und zwar 2011, als er ausgerechnet in Champéry im Wallis vor Schurter und Absalon Weltmeister wurde, und 2012, als er dem Schweizer in London auf den letzten Metern noch den Olympiasieg wegschnappte. Auch in diesem Jahr ist Kulhavy wieder in Form, auch wenn er noch auf seinen ersten Saisonsieg im Weltcup warten muss. An der WM musste sich der 31-Jährige nur Schurter geschlagen geben. Seit seinem Olympiasieg fuhr Kulhavy vermehrt auch Rennen über die Marathon-Distanz. In dieser Disziplin wurde er 2014 Welt- und 2015 Europameister.
Die Hauptgegnerinnen von Jolanda Neff
ANNIKA LANGVAD (DEN). – Keine andere Fahrerin hat in dieser Saison auf höchstem Niveau so oft gewonnen wie Langvad. Unter anderem wurde die 32-Jährige im tschechischen Nove Mesto zum ersten Mal Weltmeisterin. Die Dänin, die von Neff inzwischen auch die Spitze in der Weltrangliste übernommen hat, gewann zudem zwei Weltcuprennen und wurde in Lenzerheide noch vor Neff Zweite.
JENNY RISSVEDS (SWE). – Rissveds ist noch ein Jahr jünger als Neff. In diesem Jahr trat die 22-jährige Newcomerin aus Schweden so richtig in Erscheinung. Sie wurde – weil sie wie Neff früher nicht bei der Elite starten durfte – U23-Weltmeisterin. In Lenzerheide im Juli gewann sie zudem ihr erstes Weltcup-Rennen. In Rio zog sie sich bei einem Trainingssturz allerdings leichtere Blessuren zu.
CATHARINE PENDREL (CAN). – Die 36-jährige Kanadierin fährt bereits seit zwölf Jahren auf höchstem Niveau mit. 2011 und 2014 gewann sie den WM-Titel. In diesem Jahr scheint die routinierte Fahrerin rechtzeitig in Form gekommen zu sein. Sie wurde an der WM im Juli zwar «nur» Fünfte, gewann vor zwei Wochen aber das letzte Weltcup-Rennen vor den Olympischen Spielen.
GUNN-RITA DAHLE FLESJAA (NOR). – 43 Jahre alt ist die Olympiasiegerin von 2004 und vierfache Weltmeisterin mittlerweile. Experten rechnen fest damit, dass mit der Altmeisterin auch in Rio zu rechnen ist – auch wenn sie in diesem Jahr bisher keinen Sieg auf Topniveau erringen konnte. Bei der Olympia-Hauptprobe in Mont-Sainte-Anne fuhr Dahle Flesjaa allerdings auf Platz 2 hinter Pendrel.