Einen Tag nach Bekanntgabe der Massentlassung beim Pharmaunternehmen Merck Serono hat die Genfer Regierung am Mittwoch einen Krisenstab gebildet. Dieser soll für die rund 1250 Entlassenen möglichst viele Lösungen finden.
Genf befinde sich in einer schwierigen Situation, sagte der Genfer Staatsrat François Longchamp. Noch nie seien im Kanton so viele Personen aufs Mal entlassen worden; zudem seien die Merck-Serono-Angestellten sehr spezialisierte Berufsleute.
Von den 1250 Angestellten lebten die meisten in Genf, rund 470 wohnten im benachbarten Frankreich. Um die Leute über ihre Rechte und den Bezug von Arbeitslosengeld aufzuklären, planen die Kantonsbehörden rund 50 Informationsveranstaltungen.
Der Genfer Regierungspräsident Pierre-François Unger wird sich mit der Konzernspitze von Merck am Hauptsitz in Darmstadt treffen, wie er sagte. Weiter wollen die Genfer Behörden auch mit den Gewerkschaften im Gespräch bleiben.
Finanzielle Anreize will Genf Merck Serono nicht bieten. Die Situation sei mit jener der Novartis-Fabrik im waadtländischen Prangins nicht vergleichbar, sagte Unger. Während in Prangins vor allem Fabrikarbeiter von der Schliessung betroffen gewesen wären, trifft es in Genf vor allem Angestellte des Merck-Serono-Firmensitzes und Forscher.