Mit 37 Jahren gewinnt der renommierte spanische Golfprofi Sergio Garcia endlich sein erstes grosses Turnier. Er siegt am US Masters in Augusta im Stechen gegen Olympiasieger Justin Rose aus England.
Rose, der am US Open 2013 auch schon an einem der vier Majorturniere triumphiert hatte, und Garcia waren als gemeinsame Leader in die Schlussrunde im Augusta National Golf Club gegangen. Sie verteidigten ihre Position und übertrafen sich oftmals gegenseitig mit herausragenden Schlägen. Mit dem ersten ganz grossen Sieg vor Augen war Garcia auf den letzten Löchern sichtlich zittrig und nervös. Die entscheidenden Fehler machte aber nicht er, sondern Justin Rose mit dem Abschlag und dem zweiten Schlag im Stechen.
Der zweifache Majorturnier-Sieger Jordan Spieth aus den USA stieg aus einer günstigen Position, mit zwei Schlägen Rückstand, in die Schlussrunde. Er war für viele der erste Anwärter auf den Sieg und das legendäre Grüne Jackett. Aber Spieth spielte enttäuschend und lag für die Schlussrunde zeitweise bei sechs Schlägen über Par. Dank einer Steigerung auf den letzten Löchern verbesserte er sich wenigstens noch in den 11. Schlussrang.
Sergio Garcia wurde zu Beginn seiner Karriere Ende der Neunzigerjahre als künftiger Seriensieger und als «Europas Antwort auf Tiger Woods» gefeiert. Unvergesslich ist das Duell, das er Woods im August 1999 an der US PGA Championship lieferte. Woods siegte, Garcia verlor. Um jetzt seinerseits seinen ersten Triumph an einem der vier Majors zu erringen, musste El Niño (das Kind), wie Garcias Übername lautet, 74 Anläufe nehmen. Ähnlich wie Phil Mickelson, der sein erstes Major mit 34 Jahren gewann und danach noch vier weitere grosse Siege folgen liess, könnte auch Garcia erfreulichen Jahren entgegenblicken. Er ist in Augusta einen ungeheuren Druck losgeworden.
«Normale» Turniere hat Sergio Garcia in all den Jahren genug gewonnen. Neun auf dem amerikanischen Circuit, zwölf auf der Europa PGA Tour. 2005 siegte der frühere Freund von Martina Hingis am Omega European Masters in Crans-Montana.