49 Prozent der Waldfläche in der Schweiz schützen Gebäude, Strasse und Schienen vor Naturgefahren. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht des Bundesamtes für Umwelt (BAFU), der die Schutzwälder in den Kantonen erstmals nach einheitlichen Kriterien erfasst.
Wälder bieten unter anderem gegen Lawinen, Rutschungen (Hangmuren) und Felsstürze Schutz. Bis vor kurzem unterschiedenen sich die Definitionen, was ein Schutzwald ist, von Kanton zu Kanton stark, wie das BAFU am Montag mitteilte. Ein 2004 gestartetes Projekt namens SilvaProtect-CH sollte eine einheitliche Methodik schaffen.
Der Schlussbericht zum Projekt liegt nun vor. Die Erfassung ergab, dass 5850 Quadratkilometer Wald eine Schutzfunktion haben. Das entspricht fast der Fläche des Kantons Bern. Rund ein Viertel der Bahnlinien und Strassen liegen in Gefahrenzonen, bei denen der Wald Schutz bieten kann. In Kantonen mit Gebirgsgebiet beträgt der Anteil der Schutzwälder an der Waldfläche knapp 90 Prozent.
Für die Schutzwälder erhalten die Kantone Subventionen des Bundes. Kantone und Bund verständigten sich darauf, dass der Bund 40 Prozent an den Unterhalt bezahlt. Das entspricht 60 Millionen Franken pro Jahr. Für den Rest kommen Kantone sowie Nutzniesser auf, zu denen Gemeinden, aber auch Verkehrsbetriebe gehören.