Arnold «The Cobra» Gjergjai besiegte Juri Bihuzei am Boxing Day in Bern vorzeitig. Der Pratteler schickte seinen Gegner zweimal auf die Bretter. Es war der 20. Sieg im 20. Kampf als Profi.
Der Boxing Day in Bern ist alles andere als ein besinnlicher Weihnachsabend gewesen, aus Sicht der Schweizer Boxfans war es allerdings ein erfolgreicher. Aniya Seki besiegte die Ukrainerin Oksana Romanowa einstimmig nach Punkten. Die Schweizer WIBF-Weltmeisterin erkämpfte sich so den WBC Silver Belt im Superfliegengewicht. Schon nach vier Runden befand sich die konzentriert boxende Seki (33) auf Siegkurs, lag sie doch bei allen vier Punktrichtern voran (39:37, 39:37, 40:36). Romanowa (34) war vor 1250 Zuschauern im Kursaal eine solide, gleichzeitig aber auch berechenbare Kontrahentin. Sie versuchte aus der Distanz die Schweizerin mit japanischen Wurzeln zu beeindrucken. Doch Seki landete die präziseren Treffer, wobei sie die Distanz mit blitzschnellen Schlagserien verkürzte.
Der von Seki gewonnene Gürtel kann als Trittbrett zu einem WM-Kampf des gleichen Verbandes dienen. Sie würde auch in Mexiko zu boxen, sagte Seki, die in der Vorbereitung auf den Kampf gegen Romanowa in den letzten drei Wochen laut eigenen Angaben mit einer proteinlastigen und Kohlenhydrat meidenden Diät ihr Körpergewicht für das Erreichen des Kampfgewichts (52,1 kg) um rund zehn Kilogramm reduzierte.
Gjergjaj auf der Schwelle in die Top 100
Mit Alain Chervet (22) gab der Neffe der Schweizer Fliegengewichts-Legende Fritz Chervet (Profibox-Europameister 1972/73) sein Profidebüt. Gegen den unbequemen, weil aufsässigen und aufmerksamen Rechtsausleger Schjarhei Afoninin fand der Berner erst ab der 4. Runde besser ins Gefecht. Da vermochte er durch Nachsetzen den erfahrenen Weissrussen in Verlegenheit zu bringen. Das Unentschieden der Punktrichter nach sechs Runden bezeichnete Chervet als gerecht.
Der 28-jährige Basler Schwergewichtler Arnold «The Cobra» Gjergjai (113,7 kg) errang den 14. vorzeitigen Erfolg und den insgesamt 20. Sieg im 20. Kampf als Profi. In der unabhängigen Box-Weltranglite «boxrec» befindet sich der in Pratteln wohnhafte Kosovo-Albaner damit an der Schwelle zu den Top 100. Juri Bihuzei gab für den aufstrebenden Profiboxer mit Wurzeln aus dem Kosovo einen zunächst nicht leicht zu bändigen Gegner ab. Bihuzei (jetzt 6:3 Siege) musste dann aber in der 3. Runde dem Gewichtsnachteil von 19,3 kg Tribut zollen. Ein linken Haken beförderte Bihuzei erstmals auf die Bretter. Kurz darauf folgte der zweite Niederschlag nach einer Links-Rechts-Kombination von Gjergjai.