Microsoft hat seine neue Spielkonsole vorgestellt. Die Leistungsdaten sind beeindruckend, doch noch mangelt es an exklusiven Games. Und an den Namen wird man sich definitiv gewöhnen müssen.
Mit Konsolennamen ist das so eine Sache: Früher konnte man sich anhand des Namens problemlos orientieren. Nach der «Playstation 2» kam die «Playstation 3» und schliesslich die «Playstation 4». Bei Microsoft war es die «Xbox», dann die «XBox 360» und schliesslich die «XBox One». Seither herrscht ein ziemliches Durcheinander. Da wurden immer wieder mal schlanke Versionen unter dem Beinamen «Slim» veröffentlicht – und damit ging es erst richtig los.
Sony präsentierte die «PS4 Pro» gemeinsam mit der «PS4 Slim» und Microsoft legte mit der «XBox One S» nach. Die S war dabei so etwas wie das Pendant zur «PS4 Pro». Das heisst: Mehr Leistung, höhere Auflösung und so weiter. Na gut, dachte sich die Gaming-Community, das ist wohl, weil die noch nicht ganz bereit sind für die «Playstation 5» und die «XBox Two». Falsch gedacht!
An der Electronic Entertainment Expo E3 präsentierte Microsoft eine komplett neue Konsole, und zwar unter dem Decknamen «Project Scorpio». Der Name hat einen ziemlich reizvollen Klang und machte entsprechend neugierig. Diesen Montag war es dann so weit: Die Konsole wurde in ihrer finalen Version gezeigt – und sie heisst: «XBox One X».
Ernsthaft, Microsoft?
Die Reaktion des Internets liess nicht lange auf sich warten. Diverse Seiten machen sich über die seltsame Namensgebung lustig. Elementare Fragen werden gestellt wie: «Kommt nach der ‹XBox One X› die ‹XBox One XX› oder die ‹XBox One Y› oder gar die ‹XBox One X S›?»
Auch mich überzeugt das Ganze nicht. Ein komplett neuer Name hätte die Spielwelt bestimmt mehr beeindruckt als der angerichtete Buchstabensalat – und sich vermutlich auch besser vermarkten lassen.
Was taugt sie denn, die neue XBox?
Die neue Xbox in ihren Einzelteilen. Soll zeigen: Hier steckt viel Leistung drin. Mehr als in der «PS4 Pro» (Bild: Microsoft/Casey Rodgers)
Von der Leistung her überzeugt die Konsole auf der ganzen Linie, zumindest auf dem Papier: Volle 4K HDR Auflösung, eingebauter UHD Bluray-Player, 6 Terraflops Grafikleistung mit 12 GB RAM. Damit übertrifft die Konsole die «PS4 Pro» auf jeden Fall.
Was noch nicht überzeugt, ist die Anzahl exklusiver Spiele. Während bei Sony «Days Gone», «God of War» oder «Detroit: Become Human» exklusiv auf der Playstation erscheinen, hält sich Microsoft hinsichtlich der sogenannten System-Seller vornehm zurück.
Dass die verfügbaren Spiele einer neuen Konsole Schlüssel zum Erfolg sein können, hat Nintendo eindrücklich mit der Switch gezeigt. «The Legend of Zelda», «Mario Kart 8 Deluxe», «Arms» und bald «Splatoon 2» sind allesamt System-Seller und aufs Weihnachtsgeschäft kommt dann auch noch «Mario Odyssey».
Soll man sich die neue XBox kaufen?
Das kann man noch gar nicht. Die Konsole erscheint erst am 7. November aufs Weihnachtsgeschäft. Dann ist die Entscheidung allerdings gar nicht mal so einfach. Die «XBOX ONE X» wird preislich etwas über der «PS4 Pro» liegen, dafür bekommt man bei Microsoft einen UHD Bluray-Player. Umgekehrt hat Sony einige spannende Exklusivspiele. Und wenn man Kinder hat, wäre die Switch auch eine Option.
Der Trailer zeigt leider auch noch nicht allzu viel von den neuen XBox-Spielen:
Immerhin zeigte Bioware anlässlich der E3 ein Gameplay Video ihres neuen Action-Rollenspiels «Anthem»:
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Selbstverständlich werde ich die «XBox One X» noch für Sie testen und dann eine verlässlichere Kaufempfehlung abgeben.