Die Parlamentssitze unter der Bundeshauskuppel sind heiss begehrt

Noch nie haben so viele Frauen und Männer um einen Sitz im Nationalrat gekämpft. Nachdem nun alle Kantone ihre Listen bekannt gegeben haben, ist klar, dass 3802 Politikerinnen und Politiker gerne in die grosse Kammer des Bundeshauses gewählt werden möchten.

Über 3800 Frauen und Männer buhlen um einen der 200 begehrten Nationalratssitze. (Archiv) (Bild: sda)

Noch nie haben so viele Frauen und Männer um einen Sitz im Nationalrat gekämpft. Nachdem nun alle Kantone ihre Listen bekannt gegeben haben, ist klar, dass 3802 Politikerinnen und Politiker gerne in die grosse Kammer des Bundeshauses gewählt werden möchten.

Damit wurde die Rekordzahl der letzten Wahlen um 330 Kandidatinnen und Kandidaten übertroffen: 2011 liebäugelten insgesamt 3472 Frauen und Männer mit einem der 200 Nationalratssitze unter der Bundeshauskuppel.

Dieses Jahr sind es gemäss einer Auswertung der Nachrichtenagentur sda nun 2497 Männer und 1305 Frauen. Gezählt wurden alle bis am Dienstag bekannten Kandidaturen aus allen Kantonen.

Frauenanteil stagniert – bei SVP tief

Damit stieg im Vergleich zu vor vier Jahren der Frauenanteil geringfügig von 32,7 auf 34,3 Prozent an. Wie die Zahlen des Bundesamtes für Statistik zeigen, stagniert der Frauenanteil bei den Kandidierenden seit 2007 bei gut einem Drittel – obwohl die Bevölkerungsmehrheit weiblich ist.

Von den etablierten Parteien erreichen lediglich die Grünen eine Parität zwischen Frauen und Männern. Die SP zählt 46,5 Prozent Frauen. Auch die EVP erreicht einen Frauenanteil von etwas über 40 Prozent. Bei FDP, CVP, BDP und GLP ist mehr oder weniger jede dritte Person auf einer Liste eine Frau. Die SVP kommt auf nur 18,4 Prozent Frauen auf ihren zahlreichen Listen.

Kaum frischer Wind zu erwarten

Einen Generationenwechsel werden die diesjährigen Wahlen kaum herbeiführen: Gemäss Berechnungen der sda, basierend auf den Angaben der Kandidierenden, beträgt das Durchschnittsalter etwas mehr als 40 Jahre, wobei die Frauen mit 39 Jahren im Schnitt geringfügig jünger sind als die Männer.

Aber auch die hohe Anzahl Bisheriger, die wieder im Wahlkampf stehen, spricht gegen einen Generationenwechsel: Insgesamt steigen 174 Nationalrätinnen und Nationalräte wieder ins Rennen um die 200 Sitze.

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