Die Post macht im ersten halben Jahr weniger Gewinn

Die Schweizerische Post hat im ersten Halbjahr 2012 einen Konzerngewinn von 459 Millionen Franken erzielt. Trotz des Rückgangs von 17 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode zeigte sich Postchef Jürg Bucher zufrieden. 2012 werde solide ausfallen.

Weniger Gewinn: Die Post, hier der Hauptsitz in Bern (Archiv) (Bild: sda)

Die Schweizerische Post hat im ersten Halbjahr 2012 einen Konzerngewinn von 459 Millionen Franken erzielt. Trotz des Rückgangs von 17 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode zeigte sich Postchef Jürg Bucher zufrieden. 2012 werde solide ausfallen.

Der Konzerngewinn für das erste Semester 2011 war 91 Millionen Franken oder 17 Prozent tiefer als das Rekordergebnis von 550 Millionen im ersten Halbjahr 2011. Die Post habe die Ziele sehr gut erreicht, sagte Konzernchef Bucher am Donnerstag in Bern vor den Medien.

Die schwierige Lage auf den Finanzmärkten mit „nahezu null Zinsen“ mache sich beim Vorsorgeaufwand und auch beim geringen Zinserfolg bemerkbar. Zudem seien ausserordentliche Erträge aus Immobilienverkäufen weggefallen.

Umsatz leicht rückläufig

Der Betriebsertrag oder Umsatz sank im ersten Semester 2012 leicht auf 4,29 Mrd. Franken (Vorjahresperiode: 4,31 Mrd.) zurück. Das Eigenkapital betrug Mitte Jahr 5,16 Mrd. Franken. Für das ganze 2012 rechnet die Post mit einem Konzerngewinn von über 800 Mio. Franken. Bucher sprach von einem soliden Jahr.

Alle vier Märkte der Post sind laut Bucher „gut unterwegs“: Der Hauptanteil des Betriebsergebnisses (EBIT) von insgesamt 448 Mio. Franken entfällt auf PostFinance mit 295 Mio. Franken (Vorjahresperiode: 330 Mio.). Hauptgrund für den Rückgang sind die historisch tiefen Zinsen auf den Finanzmärkten.

Bucher: „Brief kann sich gut halten“

Das Betriebsergebnis der Kommunikation lag bei 61 Millionen Franken (75). Hier schlugen namentlich die höheren Aufwendungen für die Personalvorsorge zu Buche – in diesem Markt arbeiten die meisten Postangestellten. Das Betriebsergebnis für PostMail sank von 142 Mio. Franken in der Vorjahresperiode auf 112 Mio. Franken.

Die Menge der adressierten Briefe ging um 1,8 Prozent zurück. Stark zugenommen hat die Menge der nicht adressierten Sendungen, nämlich um 47 Prozent. Grund ist die vollständige Übernahme der DMC-Gruppe. „Der Brief kann sich im Kommunikationsmarkt gut halten“, stellte der abtretende Konzernchef dazu fest.

Immer weniger Postgeschäfte werden am Schalter erledigt: Der Bereich Poststellen und Verkauf schloss wie in der Vorjahresperiode mit roten Zahlen ab, nämlich mit einem Defizit von 53 (70) Mio. Franken. Dank der Anpassungen im Poststellennetz konnte laut Bucher der Verlust reduziert werden.

Im ersten Semester 2012 hat die Post 4,4 Prozent mehr Pakete zugestellt als im ersten Halbjahr 2011 – sie profitiert unter anderem von der Zunahme des Internet-Handels. Dass das Betriebsergebnis von PostLogistics mit 73 (78) Millionen Franken unter dem Niveau von 2011 blieb, liegt an höheren Aufwendungen für Speditionsleistungen und Investitionen in IT-Systeme.

Agil bleiben

PostAuto konnte das Betriebsergebnis der Vorjahresperiode mit 18 (19) Millionen Franken fast halten, bei rund 7 Prozent mehr gefahrenen Kilometern. Hauptgrund für den Rückgang sind höhere Kosten für die Personalvorsorge.

Bucher zog an der Medienkonferenz für seine Zeit an der Spitze der Post. Die Post habe sich in den vergangenen Jahren laufend an veränderte Bedürfnisse anpassen müssen. Ein Abbau sei das nicht, betonte er. Angesichts der Anforderungen von Kunden und Konkurrenz müsse die Post agil bleiben, in der Organisation und in den Köpfen.

Nächster Artikel