Die britische Grossbank Royal Bank of Scotland (RBS) streicht in den kommenden drei Jahren weitere 3500 Stellen. Grund für den Stellenabbau sei der Umbau der Bank, teilte das Geldinstitut mit. Das Investmentbanking will die RBS demnach stark zurückfahren.
Drei Jahre nach der Finanzkrise gibt die Royal Bank of Scotland ihre einstige Vorzeigesparte zu grossen Teilen auf. Das inzwischen teilverstaatlichte Institut legt die Axt an sein Investmentbanking, mit dem es vor der Krise gross im Geschäft war. Von der Sparte soll nur das Geschäft mit festverzinslichen Papieren und Devisen bleiben, teilte RBS am Donnerstag mit.
Teil des Drei-Jahres-Plans
Der Aktienhandel, das Geschäft mit Börsengängen und Kapitalerhöhungen, die Beratung bei Fusionen und Übernahmen und die Betreuung von börsennotierten Unternehmen sollten aufgegeben oder verkauft werden. Dem Kahlschlag fallen weitere 3500 Arbeitsplätze zum Opfer. Der Ausstieg ist Teil eines Drei-Jahres-Plans, mit dem die RBS ihre Risiken reduzieren und sich mehr auf das heimische Privat- und Firmenkundengeschäft konzentrieren soll.
Die Bank reagiert damit auf die Forderungen des britischen Finanzministers George Osborne: Ihm gehen die Verschlankungs- und Sparmassnahmen auf dem Weg zur Re-Privatisierung noch nicht weit genug. Er hatte der RBS, die seit der Finanzkrise zu 83 Prozent in Staatsbesitz ist, aufgegeben, die Investmentbank nochmals einzudampfen – obwohl die Sparte in den vergangenen drei Jahren schon um die Hälfte geschrumpft ist.
Die Bilanzsumme im Investmentbanking soll damit um rund 120 Mrd. auf 300 Mrd. Pfund zurückgehen. Analysten begrüssten den Abbau der Risiken.