Der weltweite Handel mit Waffen boomt weiter. In den vergangenen fünf Jahren erhöhte sich das Volumen der Rüstungsgeschäfte rund um den Globus im Vergleich zum Zeitraum 2002-2006 um 24 Prozent, wie das Stockholmer Friedensforschungs-Institut Sipri am Montag mitteilte.
Auf die beiden grössten Rüstungsexporteure USA (30 Prozent) und Russland (24) entfällt demnach mehr als die Hälfte der weltweiten Lieferungen.
Auf Platz drei folge Deutschland mit neun Prozent. Die Bundesrepublik exportierte laut Sipri unter anderem U-Boote und Fregatten. Die wichtigsten Absatzmärkte seien Griechenland, Südkorea und Südafrika gewesen. An vierter Stelle stehe Frankreich (8 Prozent), an fünfter Grossbritannien (4).
Auffällig sei der Aufstieg Chinas als Waffenexporteur, sagte Sipri-Experte Mark Bromley der Nachrichtenagentur dpa. Vor allem Pakistan habe chinesische Rüstungsgüter wie Schiffe und Kampfflugzeuge gekauft.
Grösste Waffenimporteure in Asien
Das Nachbarland Indien war laut Sipri im Zeitraum 2007-2011 mit einem Anteil von zehn Prozent der grösste Waffenimporteur der Welt. Hintergrund seien die Feindschaft zu Pakistan sowie interne Konflikte und der Kampf gegen den Terrorismus. Die anderen vier wichtigsten Rüstungsimporteure kommen ebenfalls aus Asien: Südkorea, Pakistan, China und Singapur.
Mit einem Anstieg um 580 Prozent steigerte vor allem Syrien die Waffenimporte seit dem Jahr 2002 deutlich, auch in Venezuela war seither ein Anstieg von 555 Prozent zu beobachten. Sipri zufolge hatte der Arabische Frühling aber nur eine geringe Auswirkung auf den internationalen Waffenhandel.
Das renommierte schwedische Institut wertet Rüstungsgeschäfte im Fünfjahreszeitraum aus, um starke Schwankungen durch einzelne Grossaufträge auszugleichen. Absolute Zahlen legte Sipri nicht vor.
Ende Februar hatte das Institut Daten über die Geschäfte der 100 führenden Waffenkonzerne veröffentlicht. Demnach wurden 2010 Rüstungsgüter im Wert von rund 411 Milliarden Dollar gehandelt.