Fünf Fussballer aus der Schweiz sind wegen ihrer Beteiligung an einem internationalen Wettbetrug zu bedingten Geldstrafen verurteilt worden. Die Verfahren gegen vier weitere Personen sind noch nicht abgeschlossen.
Die Bundesanwaltschaft bestätigte am Montag einen entsprechenden Bericht der „NZZ am Sonntag“. Die Bundesanwaltschaft (BA) habe die Urteile gegen die fünf per Strafbefehl gefällt, sagte BA-Sprecherin Jeannette Balmer.
Die fünf wurden demnach wegen Gehilfenschaft zum Betrug verurteilt. Vier der Verurteilten erhielten eine Probezeit von zwei Jahren, einer von drei Jahren. Die Strafbefehle seien bereits rechtskräftig.
Gemäss Balmer liegt die höchste bedingte Geldstrafe bei 90 Tagessätzen à 100 Franken und die tiefste bei 60 Tagessätzen à 10 Franken. Einer der Verurteilten muss zudem eine Busse in Höhe von 700 Franken bezahlen. Die anderen vier Fussballer müssen eine Ersatzforderungen in der Höhe von 2500 Franken bis 15’000 Franken leisten.
Elf Beschuldigte in der Schweiz
Insgesamt hatte die BA gegen elf Beschuldigte, darunter neun Fussballspieler, ein Strafverfahren eröffnet. Zwei davon seien eingestellt worden, schrieb Balmer in ihrer Stellungnahme. Vier Fälle seien noch offen. Sie befänden sich in der Abschlussphase.
Weitere Angaben könne die BA erst nach Abschluss des Verfahrenskomplexes machen. Gemäss der Sprecherin wird dies noch einige Wochen dauern.
Spiele mit Schweizer Mannschaften betroffen
Hintergrund ist ein Wettskandal im Fussball, der 2009 aufgeflogen war. Der Hauptbeschuldigte, ein Deutsch-Kroate, wurde im Mai 2011 wegen gewerbsmässigen Betrugs in Bochum zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt.
Der Mann und zwei verurteilte Mittäter hatten im Prozess gestanden, etwa 50 Spiele in sechs Ländern manipuliert zu haben. Dabei ging es unter anderem um das U21-EM-Qualifikationsspiel Schweiz-Georgien vom November 2009 oder das Europa-League-Spiel FC Basel-CSKA Sofia im gleichen Monat.
In der Schweiz wurden zudem nach Angaben des Fussballverbandes vom Mai 2011 noch zehn Spiele der Challenge League manipuliert. An diesen Spielen beteiligt waren der FC Thun und der FC Gossau.
Der Deutsch-Kroate war ein Wiederholungstäter: Er war in Deutschland bereits 2005 zu zwei Jahren und elf Monaten Haft verurteilt worden, weil er Fussballspiele manipuliert hatte.