Um fast 30 Kilogramm pro Person ist in der Schweiz der Müllberg allein im Jahr 2014 gewachsen. Mit 730 Kilogramm je Einwohner liegt das Land bei den Siedlungsabfällen europaweit an zweiter Stelle.
Nur in Dänemark wird noch mehr weggeworfen. 2014 waren es rund 760 Kilogramm pro Kopf, wie Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat zeigen. Hinter der Schweiz folgen mit jeweils gut 600 Kilogramm Zypern, Deutschland und Luxemburg. Nicht einmal halb so gross ist das Abfallaufkommen in Rumänien, Polen und Lettland.
In der EU nimmt die Menge der Siedlungsabfälle je Einwohner seit Jahren kontinuierlich ab. Aktuell liegt der Durchschnitt bei 475 Kilogramm. Anders in der Schweiz: Nach einem Rückgang in den Jahren 2009 und 2011 wächst die Pro-Kopf-Abfallproduktion wieder an, 2014 um 28 Kilogramm. Mitgerechnet sind Haushaltsabfälle sowie vergleichbare Abfälle aus Industrie und Gewerbe.
Gut die Hälfte wird wiederverwertet
Bedingt durch die wachsende Bevölkerung und den zunehmenden Wohlstand, hat sich die Gesamtmenge der Siedlungsabfälle in der Schweiz in den letzten 30 Jahren verdoppelt. 2014 überstieg sie gemäss Bundesamt für Umwelt (BAFU) erstmals die Schwelle von 6 Millionen Tonnen.
Davon wurden 54 Prozent separat gesammelt und verwertet. Noch höher ist die entsprechende Quote in Belgien, Österreich und Slowenien. Europameister in den Disziplinen Recycling und Kompostieren ist Deutschland mit einem verwerteten Anteil von 64 Prozent.