Die Schweiz gewinnt in Wien das Prestige-Duell

Die Schweiz kommt zum Ende des Länderspieljahres zu einem 2:1-Sieg in Österreich. Haris Seferovic schiesst beide Tore. Gut war der Auftritt der Schweizer trotz des positiven Resultats aber nicht.

Swiss forward Haris Seferovict, left, celebrates with Swiss forward Josip Drmic, right, after scoring a goal during a friendly soccer match between Austria and Switzerland at the Ernst-Happel Stadium, in Vienna, Austria, Tuesday, November 17, 2015. (KEYSTONE/Jean-Christophe Bott)

(Bild: Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT)

Die Schweiz kommt zum Ende des Länderspieljahres zu einem 2:1-Sieg in Österreich. Haris Seferovic schiesst beide Tore. Gut war der Auftritt der Schweizer trotz des positiven Resultats aber nicht.

Dank dem Sieg in Wien weist die Schweiz eine wunderbare Jahresbilanz aus. Sieben von zehn Spielen wurden gewonnen. 24 geschossene Tore sind so viele wie noch nie in einem Jahr in der Geschichte des SFV. Für die Österreicher war die Niederlage gegen die Schweiz dagegen ein enttäuschender Schlusspunkt in einem sonst herausragenden Jahr mit der Qualifikation für die EM-Endrunde als Krönung.

Die Tore zum Sieg schoss Haris Seferovic (9./38.) mit seinen Länderspieltreffern 6 und 7. Beim 1:0 lief der Eintracht-Stürmer in einen misslungenen Rückpass von David Alaba und traf aus 25 Metern ins leere Tor. Das 2:1-Siegestor erzielte er nach einer schönen Hereingabe mit einem gerissenen Lupfer über Österreichs Keeper Ramazan Özcan.

Petkovic rückt von seinem System ab

Vladimir Petkovic rückte erstmals von seinem gewohnten System ab und gruppierte das Schweizer Team in einem 4-4-2 mit Valon Behrami und Captain Gökhan Inler im defensiven Mittelfeld vor der Abwehr sowie Haris Seferovic und Josip Drmic im Sturm. Der Coach näherte sich somit dem System an, das die Schweizer zwischen 2011 und 2014 unter Petkovics Vorgänger Ottmar Hitzfeld gespielt hatten (4-2-3-1).



ABD0165_20151117 - WIEN - �STERREICH: 1:2 durch Haris Seferovic (CH/2.v.l.) am Dienstag, 17. November 2015, w�hrend des Fu�ball-Freundschaftsspiels �sterreich gegen Schweiz in Wien. - FOTO: APA/HERBERT PFARRHOFER

Das zweite Schweizer Tor: Haris Seferovic (Zweiter von links) vollendet die Vorarbeit von Xherdan Shaqiri und Admir Mehmedi. (Bild: Keystone/HERBERT PFARRHOFER)

Die Umstellung mochte sich im Resultat positiv niedergeschlagen haben, doch spielerisch war der Auftritt der SFV-Auswahl ähnlich enttäuschend wie bei den zuletzt zähen Auftritten in Estland (1:0) und in der Slowakei (2:3). Nach vorne gelangen wenige zusammenhängende Aktionen, weil Behrami und Inler dem österreichischen Duo David Alaba/Julian Baumgartlinger technisch unterlegen waren und im Sturm vor allem Xherdan Shaqiri und Josip Drmic wenig bewegten.

Die Umstellung zahlt sich vor allem defensiv aus

Die Umstellung hatte immerhin zur Folge, dass die Schweizer hinten lange wenig zuliessen. Daran änderte auch der frühe Ausfall von Stephan Lichtsteiner nichts, der schon nach 18 Minuten mit muskulären Problemen im Oberschenkel ausfiel. In der gesamten ersten Halbzeit musste Yann Sommer nie eingreifen, beim zwischenzeitlichen Ausgleich durch David Alaba und nach einem Fehler von Lichtsteiner war der Gladbach-Keeper ohne Chance (13.).

Österreich, das mit der Referenz der zweitbesten EM-Kampagne aller 53 Verbände und mit zuletzt fünf Siegen in Folge ins letzte Spiel des Jahres ging, zeigte erst in der letzten halben Stunde, weshalb es erstmals überhaupt in den Top 10 des FIFA-Rankings klassiert ist. Der Druck auf das Schweizer Tor wurde immer grösser, zeitweise spielte die Auswahl von Marcel Koller regelrecht Powerplay um den Schweizer Strafraum.



Swiss head coach Vladimir Petkovic, right, celebrates the victory with Swiss forward Xherdan Shaqiri, left, during a friendly soccer match between Austria and Switzerland at the Ernst-Happel Stadium, in Vienna, Austria, Tuesday, November 17, 2015. (KEYSTONE/Jean-Christophe Bott)

Vladimir Petkovic bedankt sich bei Xherdan Shaqiri für ein ordentliches Länderspiel. (Bild: Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT)

Petkovic reagierte auf den Aufschwung der Österreicher mit der Einwechslung von Luca Zuffi (für Inler) und stellte nach der Hereinnahme von Fabian Lustenberger auf ein Dreier-Mittelfeld um. An der Physiognomie änderte sich nichts mehr. Österreich drängte auf den Ausgleich, doch Sommer vereitelte die besten Chancen von Marko Arnautovic und Stefan Ilsanker – und sorgte somit für die erste Niederlage Österreichs in diesem Jahr.

 

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