Die Schweiz ist ein beliebtes Winterquartier für Europas Wasservögel. Rund 500’000 Wasservögel verbringen den Winter jeweils in der Schweiz. Dies geht aus einem aktuellen Bericht der Schweizerischen Vogelwarte Sempach hervor.
In der Schweiz werden seit den Fünfzigerjahren jeden Winter Wasservögel gezählt. Diese Zählungen seien Teil eines der grössten internationalen Überwachungsprogrammes, teilte die Vogelwarte Sempach am Donnerstag mit. Am kommenden Wochenende beteiligen sich rund 500 Freiwillige an der ersten Bestandesaufnahme dieses Winters.
Zukunft der Wasservögel in der Schweiz unsicher
Ein aktueller Bericht zu den Zählungen zeigt die internationale Bedeutung der Schweizer Gewässer für Wasservögel auf. „Zehn Gebiete von internationaler Bedeutung und 26 von nationaler Bedeutung wurden bisher vom Bund als Wasservogelreservate unter Schutz gestellt“, schreibt die Autorin des Berichts.
Dies sei nötig, denn der Klimawandel, die Veränderung der Nahrungsgrundlage und die Nutzung der Gewässer durch den Menschen könnten die Zukunft der Wasservögel in der Schweiz bedrohen, heisst es weiter.
Um gut durch den Winter zu kommen, brauchen Wasservögel auch im Winter genügend Nahrung und ungestörte Gebiete. Die Zahl der Wintergäste wird insbesondere vom Nahrungsangebot bestimmt.
So führte die Zunahme der Wandermuschel in den Siebzigerjahren dazu, dass immer mehr Reiher- und Tafelenten die Schweizer Seen besuchten. Später ermöglichte es der verbesserte Gewässerschutz den Wasserpflanzen, sich auszubreiten – zur Freude der Kolbenente.