Väter und Mütter sollen nach der Geburt eines Kindes je 12 Wochen bezahlte Elternzeit beziehen dürfen. Die Eidgenössische Kommission für Frauenfragen (EKF) fordert Bundesrat und Parlament in einem am Donnerstag veröffentlichten Positionspapier auf, eine gesetzlich geregelte bezahlte Elternzeit zu schaffen.
Aus Gründen der Gleichstellung sei es wichtig, dass beide Elternteile zu gleichen Teilen Elternzeit beziehen könnten, schreibt die EKF in einem Positionspapier. Dieser paritätische Anspruch auf Elternzeit müsse vorgeschrieben werden.
Denn Erfahrungen aus anderen Ländern zeigten, dass es einen verbindlichen Anspruch sowie einen starken Anreiz brauche, damit sich Väter tatsächlich stärker an der Kinderbetreuung beteiligten und damit die Arbeitgeber bereit seien, ihren männlichen Angestellten Elternurlaub zu gewähren.
Vaterschaftszeit unzureichend
Die EKF orientiert sich mit ihrer Forderung teilweise an einem Vorstoss der Eidgenössischen Koordinationskommission für Familienfragen (EKFF) zur Schaffung einer Elternzeit. Ginge es nach der EKFF, beträgt die Elternzeit für ein Paar insgesamt maximal 24 Wochen. Väter und Mütter haben dabei einen individuellen Anspruch auf je vier Wochen Elternzeit. Den Rest kann sich das Paar nach eigenem Gutdünken und in Absprache mit dem Arbeitgeber aufteilen.
Beide Kommissionen sind der Meinung, dass der aktuelle 14-wöchige Mutterschaftsurlaub und die in einzelnen Kantonen und Unternehmen gewährte Vaterschaftszeit nicht ausreichen. Die zeitliche Belastung der Eltern sei besonders in den ersten Lebensjahren eines Kindes enorm.
Damit Frauen und Männer Familie und Beruf besser unter einen Hut bringen könnten, brauche es ergänzend zu diesen Regelungen eine bezahlte Elternzeit für Mütter und Väter.