Bei einem neuen Grubenunglück in China sind mindestens 20 Bergleute getötet worden. Rettungsmannschaften suchten am Donnerstag verzweifelt nach 23 Vermissten. Ihre Überlebenschancen waren ungewiss.
Das Unglück passierte am Morgen in der Sizhuang Kohlegrube nahe der Stadt Qujing in der Provinz Yunnan in Südwestchina, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Ursache ist nach amtlichen Angaben ein Gasleck an einer Arbeitsplattform gewesen. Das Gas habe sich bis zu einer anderen Plattform ausgebreitet, berichteten die Behörden nach ersten Ermittlungen. Anfangs hatte die Stadtregierung noch von einer Gasexplosion gesprochen.
An den Rettungsarbeiten waren Hunderte Menschen beteiligt – Feuerwehrleute, weitere Retter sowie Ärzte und Sanitäter, wie die örtliche Katastrophenschutzbehörde laut Xinhua erklärte.
Zweites Unglück
Erst Ende vergangener Woche waren bei einem Grubenunglück in Zentralchina acht Bergleute ums Leben gekommen. Nach fast zwei Tagen eingeschlossen unter Tage konnten 45 Arbeiter am Samstag aus der Grube gerettet werden.
Doch selten gehen Grubenunglücke in China so glimpflich aus. Obwohl in den vergangenen Jahren die Sicherheitsvorkehrung verbessert und viele illegale Bergwerke stillgelegt wurden, gelten chinesische Kohlegruben weiter als die gefährlichsten der Welt.
Nach wie vor stecken hinter vielen Unglücken in Chinas Bergwerken schlechte Sicherheitsmassnahmen, unzureichende Ausrüstung sowie mangelnde Aufsicht wegen Vetternwirtschaft zwischen Grubenbesitzern und örtlichen Funktionären.
Einige tausend chinesische Bergarbeiter sterben jedes Jahr. Die genaue Zahl ist nicht bekannt, da viele Unglücke vertuscht werden. Gemäss offiziellen Angaben starben allein 2010 über 2400 Bergarbeiter in China.