Französische Finanzmarktaufsicht ermittelt gegen Standard & Poor’s

Die französische Finanzmarktaufsicht AMF hat Ermittlungen gegen die Ratingagentur Standard & Poor’s wegen der irrtümlichen Veröffentlichung einer falschen Beurteilung zur Kreditwürdigkeit Frankreichs eröffnet.

Die französische Finanzmarktaufsicht ermittelt gegen die Rating Agentur Standard & Poor's (Archiv) (Bild: sda)

Die französische Finanzmarktaufsicht AMF hat Ermittlungen gegen die Ratingagentur Standard & Poor’s wegen der irrtümlichen Veröffentlichung einer falschen Beurteilung zur Kreditwürdigkeit Frankreichs eröffnet.

Die AMF habe zudem die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) kontaktiert, erklärte die Behörde am Donnerstag. Frankreichs Finanzminister François Baroin hatte zuvor die AMF zu einer Untersuchung des Vorfalls aufgerufen.

Standard & Poor’s hatte am Donnerstag erklärt, wegen eines „technischen Fehlers“ gewissen Abonnenten ihres Dienstes eine Nachricht geschickt zu haben, wonach die Kreditwürdigkeit Frankreichs herabgestuft wurde.

Note Frankreichs bleibt „AAA“

Dies sei jedoch falsch. Die Note Frankreichs bleibe bei „AAA“. Der Vorfall ereignete sich, als der Unterschied der Renditen für deutsche und französische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren einen historischen Höchstwert erreichte.

Unterdessen bezeichnete die französische Haushaltsministerin Valérie Pécresse eine Bemerkung des früheren Präsidentenberaters Jacques Attali als „falsch“ und „verantwortungslos“. Attali hatte zuvor der Wirtschaftszeitung „La Tribune“ gesagt, Frankreich habe seine Top-Note bereits praktisch verloren.

Als Begründung nannte der frühere Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) den grossen Abstand der Risikoaufschläge für Schuldpapiere aus Deutschland und Frankreich.

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