Zum vierten Mal kämpft die Schweizer Beach-Soccer-Nati an einer FIFA-Weltmeisterschaft um den Titel. Auf den Bahamas strebt das Team von Nationalcoach Angelo Schirinzi einen Platz in den Top 4 an.
Mit der Partie gegen den Gastgeber beginnt für die Schweizer Beach-Soccer-Nationalmannschaft in der Nacht auf Freitag das WM-Abenteuer in Nassau. «Unser Ziel ist die Qualifikation für die Halbfinals», sagt Dejan Stankovic. Der 31-jährige Stürmer und Topskorer der SFV-Auswahl ist einer der Stars der Szene. 2009 war er Torschützenkönig und bester Spieler der WM in Dubai, als die Schweiz erst im Final Brasilien unterlag, später wurde er auch zum Weltbeachfussballer des Jahres gewählt.
Mit seinen Toren in der europäischen WM-Qualifikation im letzten Herbst im italienischen Jesolo hat der Aargauer, der einst beim FC Winterthur in der Challenge League Fussball spielte, auch massgeblichen Anteil, dass die Schweiz auf den Bahamas zum vierten Mal an einer FIFA-WM teilnehmen darf. «Wir sind ein eingespieltes Team und haben eine gute Mischung zwischen jungen und älteren Spielern.»
Das Prunkstück der Schweizer Mannschaft, die sich mit einem knapp einwöchigen Trainingslager im spanischen Giverola auf die WM vorbereitet hat, ist der Angriff. Neben Stankovic verfügen sie mit Noel Ott, an der WM 2015 in Portugal mit acht Treffern ex-aequo bester Torschütze mit Pedro Moran und Madjer, über einen der besten Nachwuchsspieler weltweit. Und der erst 20-jährige Glenn Hodel, der Neffe des ehemaligen Schweizer Fussball-Internationalen Marc Hodel, ist ein Versprechen für die Zukunft. In der Defensive sorgt Captain Moritz Jäggy für die Stabilität. Der 34-Jährige gehört seit 2003 dem Team an und hat schon mehr als 300 Länderspiele absolviert.
Grund für Optimismus aus Schweizer Sicht bietet auch die Auslosung. Sowohl die Bahamas, nur die Nummer 48 der Weltrangliste und als Gastgeber automatisch qualifiziert, sowie Ecuador sind erstmals an einer WM dabei. Der dritte Gegner in der Gruppe A ist der Afrikameister Senegal. Mit den Afrikanern haben die Schweizer, die im Ranking Platz 6 belegen, noch eine Rechnung offen, verloren sie doch 2011 an der WM im Penaltyschiessen und mussten als Folge davon die Segel nach der Vorrunde streichen. «Wir haben Respekt vor unseren Gegnern, aber keine Angst», so Trainer Schirinzi. «Wir müssen mit breiter Brust auftreten.»
Brasilien als Topfavorit
Als nur eines von vier Teams aus Europa qualifizierte sich die Schweiz für die WM, die seit 2005 unter dem Dach der FIFA ausgetragen wird. Mit dem zweifachen Weltmeister Russland (2011 und 2013) sowie Spanien waren im europäischen Qualifikationsturnier zwei Schwergewichte gescheitert. Topfavorit auf den Titel ist der Rekordweltmeister Brasilien (4 Titel). «Brasilien hat ein sehr ausgeglichenes Kader und kann aus 20 bis 30 Weltklassespielern auswählen, die als Profis weltweit ihr Geld verdienen», sagt Schirinzi. Gute Chancen zumindest auf den Einzug in das Final Four haben neben der Schweiz auch Titelverteidiger Portugal, Italien, Tahiti, der WM-Finalist von 2015, und der Iran.