Die vier Schweizer spielen bei der Vergabe der WM-Medaillen im Super-G keine Rolle. Für die Abfahrt in St. Moritz überwiegt bei Beat Feuz und Co. trotzdem die Zuversicht.
Beim WM-Auftaktrennen der Männer nahmen die Einheimischen nicht wie erhofft die Hauptrolle ein. Die Enttäuschung – ein am Mittwoch in den Erklärungsversuchen der Swiss-Ski-Stars häufig verwendetes Wort – sei gross, so Janka. Der Bündner büsste auf dem vergleichsweise flachen ersten Streckenteil auf 30 Fahrsekunden fast sechs Zehntel auf die kanadischen Schnellstarter Erik Guay (Gold) und Manuel Osborne-Paradis (Bronze) ein.
Am Ende fehlte dem achtplatzierten Janka weniger als eine halbe Sekunde zum überraschenden Osborne-Paradis, der einen zweiten Grund zum Feiern hatte. Der Gleitspezialist, der am Mittwoch 33-jährig wurde, hatte die telefonischen Anweisungen seines siegreichen Teamkollegen erfolgreich umgesetzt und mit Startnummer 26 dem Norweger Aleksander Kilde noch Bronze weggeschnappt.
Chance verpasst
Die Schweizer nutzten hingegen auf der Piste Corviglia, die sie im Januar an zwei Tagen exklusiv befahren durften, die sich bietende Chance nicht. Der Super-G, vom italienischen Trainer flüssig gesetzt, entsprach in der Theorie den Fähigkeiten (auch) der Schweizer Fahrer. Doch in der Praxis war davon am Mittwoch kaum etwas zu sehen.
«Wir Schweizer haben heute als Team sicher nicht erfüllt», gab auch Janka zu. «Nun muss jeder von uns über die Bücher und herausfinden, weshalb es nicht funktionierte.» Danach gelte es aber, dieses Rennen schnell abzuhaken und sich auf Samstag vorzubereiten.
Feuz: «Klar mehr erhofft»
Beat Feuz sorgte vor knapp drei Wochen in Kitzbühel für den einzigen Schweizer Podestplatz in diesem Winter in dieser Disziplin. Im vergangenen März beim Weltcup-Finale auf der WM-Piste hatte der Berner zudem neben der Abfahrt auch den Super-G gewonnen. Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung zählte sich Feuz trotzdem nicht zu den Favoriten im Super-G. In dieser Disziplin fühle er sich eindeutig «weniger wohl als in der Abfahrt. Doch mehr als den zwölften Platz erhoffte ich mir natürlich schon.»
Obwohl er nicht nur schlecht gefahren sei, könne er von diesem Super-G hinsichtlich der Abfahrt nicht viel mitnehmen. Auf seinen zweiten und letzten WM-Einsatz – am Samstag und damit an seinem 30. Geburtstag – freute sich Feuz schon unmittelbar nach dem Super-G: «Die Abfahrt hier in St. Moritz kommt mir hundert Prozent besser entgegen.»
Caviezel: «Kopf frei kriegen»
Eine ähnliche Ausgangslage wie Osborne-Paradis bot sich bezüglich Startnummer Mauro Caviezel und Patrick Küng. Doch damit hatte es sich mit den Parallelen. Der Bündner, am Ende 20., spürte schon während seiner Fahrt bei einigen Kurven, dass er diese nicht wie gewollt fuhr. Er habe sich, so Caviezel, wie seine Teamkollegen klar mehr erhofft. «Nun sind wir alle enttäuscht. Doch es gilt, nach der Analyse des Super-G den Kopf möglichst schnell frei zu kriegen und mit vollem Elan nach vorne zu blicken.»
Küng (22.) verspielte eine bessere Platzierung schon bald nach dem Start durch einen grösseren Fehler. Dennoch befand der Glarner, dass der Super-G als Vorbereitung auf die Abfahrt «super» gewesen sei. Am Samstag tritt Küng als Titelverteidiger an.