Die USA haben den senegalesischen Präsidenten Abdoulaye Wade zu einem Verzicht auf eine erneute Kandidatur für das höchste Staatsamt aufgerufen.
„Die eines Staatschefs würdige Haltung wäre es, der nächsten Generation Platz zu machen“, sagte die Sprecherin des US-Aussenministeriums, Victoria Nuland, am Montag.
Die Demokratie im Senegal sei „reif genug“ für einen solchen Schritt. Gleichwohl respektierten die USA die Rechtmässigkeit einer erneuten Kandidatur Wades. Wade ist 85 Jahre alt und bewirbt sich um eine dritte Amtszeit.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) forderte unterdessen die senegalesischen Behörden zu einem Ende der Gewalt gegen Demonstranten auf.
Die freie Meinungsäusserung sei bedroht, kritisierte Amnesty-Westafrika-Experte Salvatore Sagues. In der Stadt Podor war die Polizei zuvor gegen Kritiker von Amtsinhaber Wade vorgegangen. Mindestens zwei Menschen wurden getötet, als Polizisten mit scharfer Munition das Feuer auf die Demonstranten eröffneten.
Dies sei eine „dramatische Eskalation der Gewalt“, sagte Sagues. Mit Blick auf die von dem Oppositionsbündnis M23 für Dienstag angekündigte Grosskundgebung gegen Wade in Dakar forderte Sagues die Polizei auf, „keine scharfe Munition gegen friedliche Demonstranten“ einzusetzen.
Die Präsidentenwahl ist für den 26. Februar angesetzt. Nach Ansicht von Wades Gegnern darf der Präsident nicht nochmals antreten, weil die aktuell geltende Verfassung nur zwei Mandate zulässt. Das Verfassungsgericht des Landes wies Einsprüche gegen Wades Kandidatur und den Ausschluss des bekannten Sängers Youssou N’Dour aber als „unbegründet“ zurück.