Alles neu bei der Kurierzentrale: Die Radkuriere sind in die Dachsfelderstrasse umgezogen. Auch organisatorisch hat sich bei den Radlern einiges getan: Aus dem Eckhaus an der Margarethenstrasse kommt in Zukunft «alles ausser Essen».
Anfangs Dezember tat sich etwas im bis dahin leer stehenden Ladengeschäft an der Ecke Margarethenstrasse/Dachsfelderstrasse. Die Zentrale der Velokuriere, bis dahin ansässig in der Meret-Oppenheim Strasse, bezog hier ihr neues Domizil. Gerade noch rechtzeitig, denn der bisherige Standort fiel durch den Umbau des SBB-Areals weg.
In den neuen Büros wird vor den Bildschirmen bereits fleissig getippt, telefoniert und koordiniert. Begrüsst werden wir vom Kurier-Urgestein Joost Oerlemans, auch wenn er gleich betont: «Ich bin hier nur noch Gast.» Anlässlich des Umzugs gab es einen organisatorischen Wechsel. Joost Oerlemans hat die Geschäftsführung der Kurierzentrale an seinen Compagnon Jérôme Thiriet übergeben, der seit 15 Jahren für die Kurierzentrale arbeitet.
«Ein absoluter Glücksfall»
Ganz lassen kann es Oerlemans aber nicht. In Zukunft wird er den Essenslieferdienst unter dem Namen velogourmet.ch betreiben. Thiriet betreut weiter «alles ausser Essen», wie die beiden lachend sagen. Ein zweites Büro in der Austrasse 120 gibt es deshalb inzwischen auch. Die Infrastruktur benutzt man grösstenteils gemeinsam.
Der neue Geschäftsführer sitzt gerade zwischen Bildschirm und Telefon fest und entschuldigt sich: «Moment noch. Gerade hat das Reisebüro angerufen und zehn Aufträge reingegeben».
Im neuen Domizil der Kurierzentrale wird bereits fleissig getippt, telefoniert und koordiniert. (Bild: Daniela Gschweng)
Das neue Büro sei ein absoluter Glücksfall, sagt Thiriet dann. «Dies war die erste Location, die wir angesehen haben und es hat gepasst.» Die Büros seien nun grösser und heller, die Sichtbarkeit besser als in der Meret-Oppenheim Strasse und die Raumaufteilung ideal.
Umzug mit Töggelikasten
Die Gemeinschaftsräume sind in den von aussen zugänglichen Keller gewandert, die neue Küche ist fast fertiggestellt. Der Gemeinschaftstisch und die Umkleide haben im Keller Platz gefunden, wo es auch eine kleine Werkstatt gibt, in der die Kuriere ihre Räder reparieren. Umgezogen ist auch ein weiteres wichtiges Einrichtungsstück: der Töggelikasten.
Ein kleine Velowerkstatt befindet sich im Keller. (Bild: Daniela Gschweng)
«Wir fühlen uns sehr wohl hier», stellt Thiriet fest. Dabei war der Druck auf die Velokuriere noch im vergangenen Jahr gross gewesen. Nach der Kündigung an der Meret-Oppenheim Strasse musste dringend ein neues Domizil her. Bezahlbar, zugänglich und vor allem: in der Nähe des Bahnhofs, von wo die Kurierzentrale viele Lieferungen bezieht.
Der bisherige Geschäftsführer der Kurierzentrale, Joost Oerlemans betreibt in Zukunft den Service velogourmet.ch. (Bild: Daniela Gschweng)
Eine Lagerhalle befindet sich noch am alten Standort in der Meret-Oppenheim Strasse bis Ersatz gefunden ist. Der Mietvertrag läuft noch bis Ende Januar. Zurückgeblieben sind vorerst auch die Bienenstöcke hinter dem Haus, für die sich noch ein neuer Standort finden muss. «Jetzt habe ich endlich mehr Zeit zum Imkern», sagt Oerlemans. Ob man ihm das glauben kann?