Die weltweiten Waffenexporte steigen einem Bericht zufolge weiter an. Am meisten Waffen exportierten die USA, Russland, China, Deutschland und Frankreich. Die wichtigsten Abnehmer waren Indien, Saudi-Arabien, China, die Vereinigten Arabischen Emirate und Pakistan.
In den Jahren 2010 bis 2014 seien 16 Prozent mehr Waffen ausgeführt worden als von 2005 bis 2009, als es ebenfalls einen Zuwachs gab, teilte das Friedensforschungsinstitut Sipri am Montag in Stockholm mit.
Bei den Exporten führten die USA das Feld von 2010 bis 2014 mit einem Anteil von 31 Prozent an, gegenüber 2005 bis 2009 verzeichneten sie ein Plus von 23 Prozent. An zweiter Stelle stand Russland mit einem Anteil von 27 Prozent und einem Zuwachs von 37 Prozent.
China steigerte seine Waffenexporte um 143 Prozent und kommt neu auf Rang drei, vor Deutschland. Dieses hatte nämlich im gleichen Zeitraum 43 Prozent weniger Waffen exportiert und fiel so einen Platz zurück.
Für die USA merkte Sipri an, dass das Land «Waffenexporte lange Zeit als zentrales Mittel seiner Aussen- und Sicherheitspolitik betrachtet» habe. Inzwischen würden die Ausfuhren allerdings zunehmend «gebraucht, damit die US-Waffenindustrie ihr Produktionsniveau angesichts sinkender inländischer Militärausgaben halten kann».
Wohl wieder mehr Einfuhren nach Europa
Die europäischen Importe sanken dem Friedensforschungsinstitut zufolge in den zurückliegenden fünf Jahren um 36 Prozent. Sipri äusserte jedoch die Erwartung, dass sich der Trend angesichts eines gestiegenen Sicherheitsbedürfnisses wegen der Entwicklungen in der Ukraine und in Russland umkehren könne.
Die Rangliste der Importeure führte in dem Bericht Indien mit 15 Prozent der weltweiten Einfuhren an, gefolgt von Saudi-Arabien und China mit jeweils fünf Prozent sowie den Emiraten und Pakistan mit je vier Prozent. Saudi-Arabien vervierfachte seine Importe gegenüber den Jahren 2005 bis 2009.
Ohne Nennung konkreter Zahlen gab Sipri an, dass Nigeria und Kamerun für ihren Kampf gegen die Terrormiliz Boko Haram Waffen aus mehreren Staaten erhalten hätten. Gleiches gelte für den Irak, der sich mit der IS-Terrormiliz konfrontiert sieht. Hier lieferten etwa der Iran, Russland, die USA und Deutschland Waffen.