13 Schweizer Städte mussten letztes Jahr für 1 Prozent mehr Sozialhilfebezügerinnen und -bezüger aufkommen. Die Unterschiede sind jedoch gross. Sieben Städte verzeichneten steigende Fallzahlen, in sechs gab es kaum zustätzliche Fälle.
Biel und Lausanne richten nach wie vor am meisten Sozialhilfe aus. Damit bestätigte sich 2011 die Trendwende, die ein Jahr zuvor eingesetzt hatte: Nach mehreren Jahren mit sinkenden Quoten mussten die grossen Schweizer Städte wieder mehr Sozialhilfeleistungen zahlen. Dies zeigt die am Dienstag publizierte Statistik der Städteinitiative Sozialpolitik.
Weiterhin sind vor allem Alleinstehende mit tiefem Bildungsniveau und alleinerziehende Eltern auf Unterstützung angewiesen. In Biel bezogen über 46 Prozent der Haushalte mit nur einem Elternteil Sozialhilfe, in Lausanne war es ein Drittel. Auch Jugend ist ein Armutsrisiko: Je nach Stadt waren zwischen 26 und 35 Prozent der unterstützten Personen weniger als 18 Jahre alt.
Wegen der guten Konjunktur hatte die Revision der Arbeitslosenversicherung, die seit April letzten Jahres in Kraft ist, geringere Auswirkungen als erwartet. Gemäss der Städteinitiative stehen zwischen 5 und 15 Prozent der neuen Fälle im Zusammenhang mit der Gesetzesänderung.