Zukunftsausstellungen sind für Museen, die Erbe und Vergangenheit hoch halten, eher etwas Ungewöhnliches. Die kantonalen Museen des Wallis demonstrieren mit der Ausstellung «Dauer im Wechsel. Das Wallis in Bewegung», dass dies nicht so sein muss.
Bis zum 3. Januar zeigen die drei Kantonalen Museen Veränderungen in allen Dingen, so etwa in der Geologie, der Religion und in den Grenzen. Die Ausstellung versteht sich als «Denkanstoss zur Identität und zur Zukunft des Kantons».
Für Direktor Pascal Ruedin hat ein Museum auch die Aufgabe, Fragen zu stellen. Ein Museum diene nicht nur der Ablenkung, sondern sei ein sozialer Akteur. Das Nachdenken über die Zukunft sei provokativ und habe etwas Reizvolles, so Ruedin. Ohne anzuklagen wollten die Walliser Museen aufzeigen, welche Verantwortung der Mensch für die Veränderungen in seiner Umwelt habe.
Indem fiktive, aber in Kenntnis der Vergangenheit entwickelte Szenarien präsentiert werden, würden Besucherinnen und Besucher eingeladen, sich über die Zukunft des Kantons Wallis Gedanken zu machen.
Flanieren im alpinen Dubai
Die Ausstellung soll auch zeigen, was auf dem Spiel steht: So flanieren Touristinnen und Touristen im Jahr 2040 in Sitten vielleicht in einer Art alpinem Dubai – mit wüstenähnlicher Landschaft und futuristischen Hotels.
Ihr Ende nimmt die Ausstellung auf dem Rhonegletscher, wo eine Kurve auf dem Boden die Gletscherzungen von 1880 und 2014 markiert. So wird die Gletscherschmelze konkret erfahrbar.
Für die Walliser Bevölkerung versteht sich die Ausstellung «Dauer im Wechsel» als Denkanstoss zur Identität und zur Zukunft des Kantons. Die anderen Besucher lädt sie ein, ein komplexes, dynamisches Wallis kennen zu lernen, jenseits der Klischees, wie der Beschreibung zu entnehmen ist.
Die Stärke der Ausstellung liegt in der Zusammenarbeit der drei Institutionen Kunstmuseum, Naturmuseum und Museum für Geschichte. Denn so werden Fragen von verschiedenen Disziplinen her angegangen, um auch die gegenseitige Beeinflussung fassbar zu machen.