Diese Tipps bringen Weihnachtsromantiker ins Schwelgen

Draussen rieselt der Schnee, drinnen duften die Zimtsterne und Änis-Chräbeli und an der Wand glitzert ein Adventskalender – wenn solche Vorstellungen Sie ins Schwärmen bringen, haben wir da ein paar weihnachtliche Tipps aus der Popkultur für Sie. Aber seien Sie bitte vorsichtig, nicht, dass Sie uns noch davonschmelzen. 1. Hinreissend, hinreissender, «The Holiday» (2006) An […]

Draussen rieselt der Schnee, drinnen duften die Zimtsterne und Änis-Chräbeli und an der Wand glitzert ein Adventskalender – wenn solche Vorstellungen Sie ins Schwärmen bringen, haben wir da ein paar weihnachtliche Tipps aus der Popkultur für Sie. Aber seien Sie bitte vorsichtig, nicht, dass Sie uns noch davonschmelzen.

1. Hinreissend, hinreissender, «The Holiday» (2006)

An Weihnachten ist alles erlaubt: Berge von Lametta, Berge von Glühwein, Berge von Schokokugeln. Und Berge von Kitsch-Filmen. Mindestens drei sollte man sich in dieser Zeit gönnen, und mindestens einer davon sollte «The Holiday» sein: Dieser unsäglich schmalzige Streifen mit Kate Winslet und Cameron Diaz, die ihre Häuser tauschen und dabei – oh Weihnachtswunder! – auf zwei hinreissende Männer mit hinreissenden Eigenschaften in zwei hinreissenden Häusern auf der anderen Seite des Globus treffen. Bei so viel hinreissend bleibt einem wenig Zeit, einen intelligenten Gedanken zu fassen – aber das kann man mit all den Schokokugeln im Bauch ja eh nicht mehr. (nao) 
Wer den Trailer auf Deutsch ansehen möchte, voilà.

2. Es schneielet, es zeichnelet: Craig Thompsons «Blankets»

Im Sommer können Comic-Fans Comics und Zeitschriften lesen – der Winter aber ist für Graphic Novels reserviert. Am besten für wärmende, dicke Schmöcker mit gut erzählten Geschichten zwischen den Seiten, in denen man sich den ganzen verschneiten Tag lang verlieren kann. Die absolut beste Adresse dafür ist Craig Thompson: Der Amerikaner zeichnet anspruchsvolle, aber zugängliche Geschichten, für die er sehr viel Zeit aufwendet – in seiner Karriere hat er gerade mal fünf Bücher herausgebracht. Sein zweites Werk «Blankets» ist perfekt zum Einstieg: Es erzählt die Geschichte vom jungen Thompson und den Freuden und Leiden des Erwachsenwerdens. Wunderschön erzählt, gezeichnet und gebunden – und absolut saisongerecht: Die Geschichte spielt im verschneiten Wisconsin. (nao)

3. Liebe, Liebe über alles: «Love Actually» (2003)

Spätestens am Stephanstag brauch ich «Love Actually». Zwei Stunden lang kleinen und grossen Menschen zusehen, wie sie die Liebe suchen, daran verzweifeln und manchmal doch ihr Glück finden. Ein Film von Könnern: Richard Curtis wusste schon vor «Notting Hill» und «Bridget Jones», wie man eine romantische Komödie zum Hit schreibt. Und bot hier an Schauspielern auf, was das englische Kino zu bieten hat. Nicht nur Hugh Grant und Keira «One Face» Knightley, sondern: Emma Thompson, Liam Neeson, Alan Rickman, Bill Nighy, Rowan Atkinson. Spätestens wenn Colin Firth seiner Haushälterin in schlechtem Portugiesisch einen Heiratsantrag macht, fliessen die Tränen. An Weihnachten müssen die Gefühle raus. (ash)

Zum Trailer in Deutsch (in leider schlechter Qualität).

4. Es jinglebellt und pixelgrafikt, hach: Oldschool-Game «Xmas Lemmings» (1991)

Klar, im App-Store hat sich derzeit gefühlt jedes zweite Game den Mantel des Weihnachtsmanns umgehängt. Aber Sie sind ein Romantiker! Sie wollen was Traditionelles. Etwas mit Pixelgrafik, die so schön zu Ihrem Weihnachtspulli passt. Und da kann es nur ein Spiel geben: «Xmas Lemmings» von 1991, als man noch Disketten in den Computer schob. Dass man auch Lautsprecher anhängen könnte, auf die Idee kam damals noch kaum einer. Die integrierte PC-Box konnte immerhin unglaubliche vier Oktaven piepen und tuten. Pünktlich zu Weihnachten 1991 war mit dem unsäglichen Krach aber Schluss. Bald wusste es jeder: Wer mit externen Lautsprechern «Xmas Lemmings» spielt, hört dazu «Jingle Bells», gespielt von mehr oder weniger echt klingenden Instrumenten! Auch wenn es in einer Endlosschlaufe lief – schöner hat «Jingle Bells» nie mehr getönt. Was für eine Erlösung! (tin)

5. Aller kitschigen Filme sind drei: «Weihnachten mit Willy Wuff 2» (1995)

 

Im Grossen und Ganzen sind die einzelnen Stationen dieser Geschichte so schnell vergessen wie das, was Sie letztes Jahr Ihrer Schwiegermutter zu Weihnachten geschenkt haben. Aber die Gefühle dazwischen sind gross! Waisenmädchen trifft auf Hund – kurz: dieser Film hat alles, was den Weihnachts-Romantiker in Ekstase versetzt. (tin)

6. Ihr Kinderlein singet: «D Zäller Wiehnacht»

Achtung, in diesem Stück geht es – nein, nicht um Hündli und Blondinen, sondern um Jesus. Und Maria. Und die drei Könige. Und den Stern von Bethlehem. Sprich um die ganze Weihnachtsstory – gesungen von Kindern aus dem Tösstal in Zürich (sorry, liebe Basler). Spätestens wenn sie singen: «Kei Mueter weiss, was ihrem Chind wird gscheh» wird es jeder Mutter süssschwer ums Herz, und jeder Feministin ein bisschen schlecht – hat Joseph etwa keinen Sohn verloren? Die «Zäller Wiehnacht» ist durchaus politisch und auf eine Art und Weise, die heute gar nicht mehr geht. So fragt ein Knabe: «Pape, warum bin ich mitemene schwarze Gsicht gebore worde?» und der antwortet: «Muesch nid truurig sii, au als Neger chasch en brave Bueb sii.» Es folgt das Lied: «Au für eus raabeschwarzi Moore isch de Heiland geboore.» Wagen Sie es jetzt ja nicht zu fragen, was dieses Krippenspiel von 1961 in einer Liste für Weihnachtsromantikerinnen verloren hat. Wir sagen nur: Kindheitserinnerungen. (afo)

7. Höret und seufzet: Leonard Cohen: «Hallelujah»

Es ist leider statistisch nicht ganz genau erfasst, wie viele Frauen Leonard Cohen aufgrund dieses Lieds zu Füssen gelegen sind. Aber es ist nicht übertrieben, zu sagen: Würde man sie alle aneinanderreihen, käme der kürzlich verstorbene kanadische Barde locker trockenen Fusses über das Meer. Ja, man könnte sogar so weit gehen zu behaupten, dass nicht einmal Moses, wäre er Singer-Songwriter geworden, unter dem langen Bart solch erschütternde Töne hervorgebracht hätte. «Hallelujah» wurde seit seiner Veröffentlichung 1984 unzählige Male nachgesungen. Die schönste Cover-Version lieferte – wir können gerne darüber streiten – der junge Jeff Buckley (selig). (mac)

8. O Heiland, reiss die Konserve auf: Magnus Nilsson kocht sich durchs Jahr

Es soll ja Menschen geben, die im Winter nicht ihre verschneiten Nachmittage damit verbringen, sich eingemummelt durch Vaters Kochbuchsammlung zu seufzen. Für alle anderen: Magnus ist euer Mann. Nach einer glänzenden Karriere in den Gourmettempeln Frankreichs hat sich der schwedische Meisterkoch vor acht Jahren in die Wildnis verabschiedet, um ein Restaurant am Ende der Welt zu eröffnen. Seither kocht er im «Fäviken Magasinet», mitten im schwedischen Nirgendwo, feudale 20-Gänger für seine Gäste. Alles lokal, alles bio, alles saisonal. Was heisst: Das halbe Jahr durch gibts kein frisches Gemüse, nur Konserven. Wer jetzt die Nase rümpft, hat nichts begriffen. Für alle anderen: «Fäviken» von Magnus Nilsson ist euer Kochbuch. (nao)

9. Euch ist eine mythische Kreatur heut geboren: Abenteuerspiel «The Last Guardian»

Ein kleiner Junge auf der Suche nach seiner Identität und eine mächtige, mythische Kreatur erleben ein episches Abenteuer – und schliessen Freundschaft für die Ewigkeit. Seit über neun Jahren arbeiten die japanischen Entwickler an «The Last Guardian». Eine besondere Faszination übt die Interaktion zwischen der Kreatur Trico und dem Jungen aus, da das Wesen nicht direkt gesteuert werden kann und seine Reaktion von der jeweiligen Stimmung abhängig ist. Das Resultat ist ein höchst emotionales Rätsel- und Abenteuerspiel mit wunderschönen Fantasy-Grafiken der Extraklasse. Ca. 75 Franken (PS4, ab 12 Jahren). (sh)

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