Die Ansprüche an kaufmännische Angestellte steigen wegen der Digitalisierung und des Offshorings. Repetitive Arbeiten werden automatisiert und ausgelagert. Gefragt sind koordinierende, analytische und strategische Kompetenzen. Auch Arbeitsplätze könnten bedroht sein.
Wegen der digitalen Entwicklung werden ausführende Arbeiten von koordinierende Tätigkeiten zunehmend verdrängt, wie die Ergebnisse von zwei Studien des kaufmännischen Verbands zeigen.
Deshalb werden von kaufmännischen Angestellten künftig andere Kompetenzen gefordert, wie der Verband in seiner Mitteilung vom Mittwoch schreibt. Dazu gehören eine hohe Sozialkompetenz, der Umgang mit Technologien und Kunden und eine gute Allgemeinbildung im Fachgebiet. Die Fachkompetenz beziehe sich dabei vielmehr auf die Funktion als auf die Branche.
Aufgrund der neuen Wirtschaftsmodelle und Organisationsstrukturen müssten sich die Mitarbeiter von Sachbearbeitern hin zu Managern und Vermitteln entwickeln, die mit komplexeren Aufgaben umgehen könnten, sagte Sybille Sachs, Studienverantwortliche und Leiterin des Institutes für Strategisches Management an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich. Die Arbeit werde interessant, kreativ, wenig repetitiv, aber auch sehr anspruchsvoll.
Der kaufmännische Verband will die kaufmännischen Angestellten in diesem Wandel unterstützen, wie er in der Mitteilung schreibt. Dazu soll unter anderem die KV-Aus- und Weiterbildung entsprechend weiterentwickelt werden, die Berufsbilder und das Beratungs- und Informationsangebot angepasst sowie die Unternehmen in die Pflicht genommen werden.
Arbeitsplätze gefährdet
Aufgrund der repetitiven Tätigkeiten, des Kostendrucks und der globalisierten Unternehmensstrategien, werden aber auch einige Geschäftsbereiche ins Ausland ausgelagert. Vor allem die Bereiche Rechnungswesen, IT, Kundenbetreuung, Personalwesen, Business Management und Einkauf seien betroffen. Die Auslagerung könnte im kaufmännischen Bereich 30’000 bis 100’000 Arbeitsplätze in der Schweiz gefährden.