Vor gut zehn Jahren war der Digitalradiostandard DAB in der Schweiz eingeführt worden. Ab kommender Woche sind DAB-fähige Radiogeräte aber bereits wieder veraltet: Dann wird der Standard endgültig durch das neuere DAB+ abgelöst.
Konkret können Radiohörer in der Deutschschweiz ab dem 17. Oktober nur noch DRS 1, DRS 4 und DRS Musikwelle sowie einige Sender aus der lateinischen Schweiz mit DAB hören. Wer andere SRG-Programme digital empfangen will, braucht ein DAB+-fähiges Gerät oder einen Adapter für sein Radio. In der Westschweiz erfolgt die Umstellung am 15. Oktober, im Tessin am 22. Oktober.
Die SRG geht davon aus, dass etwa 80’000 Geräte betroffen sind. Insgesamt sind schweizweit rund eine Million Digitalradios in Betrieb, die meisten davon sind mit dem neuen Standard DAB+ kompatibel. Im Vergleich zu UKW ist Digitalradio in der Schweiz aber nach wie vor wenig verbreitet: Die SRG schätzt den Bestand von UKW-Radiogeräten auf 10 Millionen.
Obschon der Wechsel von DAB auf DAB+ unmittelbar bevorsteht, sind viele Kunden und offenbar sogar manche Fachhändler nicht darüber im Bild oder falsch informiert, wie die „Berner Zeitung“ und das Magazin „Saldo“ berichteten.
Dass es die SRG versäumt habe, rechtzeitig über die Umstellung zu informieren, bestreitet, bestreitet Mediensprecherin Simone Wölfli. Die Umstellung auf DAB+ sei bereits 2008 angekündigt worden, erklärt sie auf Anfrage. Im gleichen Jahr habe die SRG damit begonnen, Branchenworkshops mit Händlern durchzuführen. Ausserdem seien die Hörer mit Flyern und im Internet über die Neuerung informiert worden.