Nach dem Auftakt zu einer neuen Verhandlungsrunde um das iranische Atomprogramm haben sich Diplomaten vorsichtig optimistisch geäussert. Alle Seiten seien offenbar an einer Lösung interessiert, hiess es von westlichen Diplomaten am Freitag in New York.
Zudem bestehe die Chance durch die Generaldebatte der UNO-Vollversammlung, nahezu alle Beteiligten an den Tisch zu bekommen. Vertreter der sogenannten 5+1-Gruppe und des Iran nahmen am Freitag ihre Verhandlungen über das iranische Atomprogramm wieder auf. Die neue Gesprächsrunde begann am Sitz der Vereinten Nationen in New York.
Am Morgen waren die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton und Irans Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif bei den Vereinten Nationen zusammengetroffen. Nach etwa einer Stunde wurden die Gespräche auf Expertenebene fortgesetzt. Beobachter erwarten, dass die Beratungen die ganze nächste Woche weitergehen.
An den Verhandlungen mit dem Iran sind die fünf ständigen Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates – USA, China, Russland, Grossbritannien und Frankreich – und Deutschland beteiligt.
Zugeständnisse von Teheran gefordert
Der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier forderte mehr Zugeständnisse von Teheran. «Wir sind bereit, ein faires Angebot zu machen. Aber der Iran wird sich in den Kernpunkten bewegen müssen», sagte er am Freitag in New York. «Wir treten jetzt in die entscheidende Phase der Verhandlungen ein. Der Iran wird keinen Spielraum mehr haben, um auf Zeit spielen zu können.»
Ziel der Verhandlungen ist der Abschluss eines langfristigen Abkommens bis zum 24. November. Die Verhandlungsfrist war verlängert worden, nachdem die Differenzen nicht wie ursprünglich geplant bis Mitte Juli beigelegt werden konnten.
Geplant ist ein Abkommen, das es Teheran beinahe unmöglich machen wird, in den Besitz von Atomwaffen zu kommen. Im Gegenzug sollen die internationalen Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden.
Der Westen und Israel verdächtigen den Iran seit Jahren, insgeheim an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Teheran bestreitet dies und beharrt auf seinem Recht zur friedlichen Nutzung der Atomtechnologie.