Der Regierungschef von Schottland zieht die Konsequenzen aus der verlorenen Unabhängigkeits-Abstimmung.
Nach dem verlorenen Unabhängigkeitsreferendum hat der schottische Ministerpräsident Alex Salmond seinen Rücktritt von allen Ämtern angekündigt. Er werde nicht mehr für den Vorsitz der Schottischen Nationalisten (SNP) kandidieren und das Amt des Regierungschefs abgeben.
Dies sagte Salmond am Freitag in Edinburgh. Für ihn als Spitzenpolitiker sei die Zeit fast abgelaufen, aber für Schottland gehe die Kampagne weiter. «Der Traum (von der Unabhängigkeit) wird niemals sterben», sagte er vor Journalisten.
Sein Nachfolger werde die SNP in den Wahlkampf für die Wahl eines neuen Regionalparlamentes im Frühjahr 2016 führen, sagte der 59-jährige Salmond. «Wir haben eine aufregende Situation, die eine neue Führung erfordert.»
Salmond ist seit 2007 «Erster Minister» Schottlands, zunächst an der Spitze einer Koalitionsregierung mit der Labour-Partei. 2011 errang er mit seiner sozialdemokratisch orientierten SNP die absolute Mehrheit. Die Unabhängigkeit von Grossbritannien war Salmonds grosse politische Vision.
Diese erlitt am Donnerstag aber Schiffbruch: In dem weltweit mit Spannung verfolgten Referendum sprachen sich 55 Prozent gegen die Abspaltung aus, das von Salmond angeführte Ja-Lager erhielt 45 Prozent.