Zwischen Russland und den USA zeichnet sich eine Abstimmung ihrer Militärstrategien im syrischen Bürgerkrieg ab. Die Verteidigungsminister beider Länder führten ein erstes direktes Gespräch seit mehr als einem Jahr.
Dabei vereinbarten Ashton Carter und Sergej Schoigu am Freitag, Massnahmen zur Lösung des Konflikts sowie den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) näher zu erörtern. Das Telefonat habe rund 50 Minuten gedauert, teilte das US-Verteidigungsministerium mit.
Schoigus Ministerium in Moskau erklärte laut der Nachrichtenagentur RIA, bei den meisten Themen hätten sich gemeinsame Interessen gezeigt.
Es war das erste Mal, dass Carter seit seinem Amtsantritt im Februar dieses Jahres direkten Kontakt mit Schoigu hatte. Die USA hatten den Militärdialog mit Moskau im März 2014 wegen der Ukraine-Krise eingefroren.
Unmittelbar vor dem Telefonat hatte Russland nicht ausgeschlossen, mit Bodentruppen auf der Seite von Präsident Baschar al-Assad in den syrischen Bürgerkrieg einzugreifen, sollte denn Damaskus darum ersuchen.
Die USA lehnen die russische Unterstützung Assads ab, hatten sich zuletzt aber offen für militärtaktische Gespräche mit Moskau gezeigt. Zudem signalisierte Washington, ein russischer Beitrag zum Kampf gegen den IS würde begrüsst.
Die USA bekämpfen den IS in Syrien und im Irak mit Luftangriffen, schliessen den Einsatz von Bodentruppen aber aus. Eine Zusammenarbeit mit Assad lehnen die USA ab. Nachhaltige Erfolge hat der US-Einsatz bislang kaum gebracht.